Auswahl von Android-Smartphones steigt auf knapp 19.000 Modelle

Der Android-Markt fragmentiert sich weiter, wie aus der aktuellen Studie von Open Signal hervorgeht. Demnach stieg die Zahl der durch ihre Eigenschaften unterscheidbaren Android-Geräte auf insgesamt 18.796 – vor einem Jahr waren es noch 11.868. Die breite Auswahl bringt viele Vorteile für Nutzer wie Entwickler – führt aber gleichzeitig zu großen Herausforderungen und höherem Zeitaufwand bei der Entwicklung von Apps.

Open Signal bietet eine App für Android an, die per Crowdsourcing die Qualität von Mobilfunknetzen ermittelt. Darüber erhält das Unternehmen auch Daten über die verwendeten Android-Geräte, die die Grundlage für die Studie bilden. Die Auswahl von fast 19.000 unterscheidbaren Modellen ermittelte der Anbieter aus den Downloads seiner App innerhalb der letzten Monate. Die erste Untersuchung im Jahr 2012 wies „nur“ 3997 unterscheidbare Android-Geräte aus.

Die Zahl der Android-Geräte nimmt weiter zu (Bild: Open Signal).

Die Fragmentierung entsteht durch die unterschiedlichsten Formen, Größen, Leistungsstufen und Displaygrößen. Dazu addieren sich die vielfältigen Kombinationen integrierter Sensoren. Eine wachsende Anzahl von Herstellern teilt sich den Markt – und viele haben eine ausgeprägte Neigung zu eigenen Bedienoberflächen. Nicht zuletzt tragen die Versionen von Googles Mobilbetriebssystem zur Fragmentierung bei.

Im letzten Jahr kamen die zehn beliebtesten Modelle zusammen auf einen Marktanteil von 21 Prozent aller Android-Geräte. Inzwischen machen sie nur noch 15 Prozent aus – mit der Folge, das die Tests von Apps mit einigen wenigen Geräten noch weniger repräsentativ sind. Samsung dominiert noch immer mit einem Marktanteil von 43 Prozent, ein leichter Rückgang gegenüber 47,5 Prozent im Vorjahr. An zweiter Stelle kommt Sony mit einem Anteil von 4,8 Prozent – ein erstaunlich großer Abstand zwischen Samsung und dem Zweitplatzierten.

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Das Android-Betriebssystem ist laut Open Signal fragmentierter als jemals zuvor. Das scheint ein unaufhaltsamer Trend zu sein trotz aller Bemühungen Googles, die Fragmentierung seines Mobilbetriebssystems zu reduzieren. Es stellt Entwicklern Code zur Verfügung, mit dem ältere Anwendungen die Vorteile neuer OS-Funktionen nutzen können. Zugleich will Google mit Android aber das mobile Internet voranbringen – und um dieses Ziel zu erreichen, fördert es die Vielfalt und damit auch die Geräte- und Markenfragmentierung.

Die Studie stellt nicht nur die Probleme heraus, sondern sieht in der Android-Fragmentierung auch große Stärken. Die Gerätehersteller hätten erhebliche Freiheit, den Verbrauchern genau das zu liefern, was ihren Bedürfnissen entspricht. Auf diese Weise sei es Android beispielsweise gelungen, Nokias Symbian OS in den aufstrebenden Märkten zu ersetzen: „Android ist jetzt das dominierende Mobilbetriebssystem – und das nicht trotz, sondern aufgrund der Fragmentierung.“

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ZDNet.de Redaktion

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