IBM übernimmt italienischen Zugriffsmanagement-Anbieter

IBM hat angekündigt, den italienischen Security-Anbieter CrossIdeas zu übernehmen – für einen unbekannten Preis. CrossIdeas ist auf Zugriffsmanagement spezialisiert. Seine zentrale Lösung Ideas plant IBM, ins eigene Angebot für Security Identity Management einfließen zu lassen.

Konzept „Segregation of Duties“ in Ideas (Diagramm: CrossIdeas)

CrossIdeas war bisher schon IBM-Partner. Ideas kann sowohl On-Premises wie auch in der Cloud vorgehalten werden. Eine so genannte „Segregation of Duties“ stellt sicher, dass bestimmte Daten und Anwendungen nur von Berechtigten eingesehen werden können. Gleichzeitig liefert CrossIdeas Werkzeuge, um solche Richtlinien zu überwachen und durchzusetzen.

IBM nennt als Beispiel einen Wertpapierhändler, der befördert wird. In seiner neuen Rolle kann er Aktienkäufe freigeben. Behält er aber gleichzeitig die Berechtigung seiner alten Rolle, solche Aktionen ins System einzugeben, ist er in der Lage, zweifelhafte Käufe oder Verkäufe vor seinen Vorgesetzten zu verbergen. Die CrossIdeas-Lösung soll solche Richtlinienverstöße verhindern, bei denen Mitarbeiter ihre eigenen Schritte beglaubigen können.

CrossIdeas verfügt auch über ein Tool für IBMs Security Identity Manager (ISIM) und für die Produktfamilie SAP Access Risk Control. Über eine Partnerschaft mit dem US-Unternehmen Stealthbits können CrossIdeas-Anwender künftig auch den Zugriff auf unstrukturierte Daten verwalten, die in Microsoft SharePoint gespeichert sind.

CrossIdeas mit Sitz in Rom wurde vor etwa drei Jahren als Management-Buy-out gegründet. Zu seinen Kunden zählen der italienische Energieversorger Enel, Piaggio, das italienische Gesundheitsministerium, Ferrari und Telecom Italia.

IBM hat in den zurückliegenden zehn Jahren mehr als ein Dutzend Unternehmen mit Sicherheitsbezug übernommen. Eine der wichtigsten war der Zukauf von Trusteer vor etwa einem Jahr. Es kaufte aber etwa auch Q1 Labs, Guardium, Ounce Labs, Watchfire und Fiberlink/MaaS360. Zahlen von Gartner zufolge ist es durch einen Umsatzanstieg von 20 Prozent im letzten Jahr auf jetzt 1,14 Milliarden Dollar zum drittgrößten Sicherheitsanbieter hinter Symantec und McAfee aufgestiegen.

[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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