Neue Sicherheitslücke in iOS 7 hebelt Gerätesperre aus

Der Blog EverythingApplePro hat nach eigenen Angaben eine Sicherheitslücke in iOS 7 entdeckt, die es ermöglicht, die Gerätesperre eines iPhone auch ohne Eingabe eines Passworts zu umgehen. Die Schwachstelle gibt allerdings keinen vollständigen Zugriff auf ein Apple-Smartphone, sondern nur auf die zuletzt geöffnete App.

Einem auf Youtube veröffentlichten Video zufolge ist ein verpasster Anruf die Voraussetzung dafür, dass die Anfälligkeit ausgenutzt werden kann. Wird dann auf dem Sperrbildschirm das Kontrollzentrum geöffnet und der Flugmodus aktiviert, kann ein Unbefugter mit direktem Zugriff auf ein iPhone durch antippen des verpassten Anrufs das Gerät ohne Eingabe eines Passworts entsperren.

Welche Informationen ein iPhone anschließend preisgibt, ist von der zuletzt geöffneten Anwendung abhängig. Im Fall der Mail-App wären alle E-Mails ungeschützt. Wurden zuletzt die Einstellungen bearbeitet, könnte ein Angreifer weiter Änderungen vornehmen. Versucht man die aktuelle App zu verlassen, erscheint automatisch wieder der Sperrbildschirm.

Dem Entdecker der Lücke zufolge sind iPhone 4 bis iPhone 5S unter iOS 7.1.1, 7.1 und früher von der Schwachstelle betroffen. Auch das bisher noch nicht veröffentlichte iOS 7.1.2, das Medienberichten zufolge schon getestet wird, soll anfällig sein. ZDNet USA konnte den Fehler bei eigenen Tests auf einem iPhone 4S und iPhone 5S mit iOS 7.1.1 nachvollziehen.

Anfang Mai war eine andere Sicherheitslücke in iOS 7.1.1 bekannt geworden, die ebenfalls die Gerätesperre unwirksam macht. Hier steckt der Fehler im Sprachassistenten Siri, der aktiv sein muss, damit sich ein Unbefugter ohne Eingabe eines Passworts Zugriff auf das Adressbuch verschaffen kann. Mit iOS 7.0.2 hatte Apple im September 2013 zwei Bugs in der Gerätesperre beseitigt.

Vor der neuen Schwachstelle können sich Nutzer sehr leicht schützen. Sie müssen in den Einstellungen unter „Kontrollzentrum“ lediglich den Zugriff auf das Kontrollzentrum im Sperrbildschirm untersagen.

[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie das iPhone? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Supercomputer-Ranking: Vier europäische Systeme in den Top Ten

Einziger Neueinsteiger ist das Alps-System in der Schweiz. Die weiteren Top-Ten-Systeme aus Europa stehen in…

6 Stunden ago

Angriffe mit Banking-Malware auf Android-Nutzer nehmen weltweit zu

Im vergangenen Jahr steigt ihre Zahl um 32 Prozent. Die Zahl der betroffenen PC-Nutzer sinkt…

7 Stunden ago

Künstliche Intelligenz fasst Telefonate zusammen

Die App satellite wird künftig Telefongespräche in Echtzeit datenschutzkonform mit Hilfe von KI zusammenfassen.

11 Stunden ago

MDM-Spezialist Semarchy stellt Data-Intelligence-Lösung vor

Als Erweiterung von Master-Data-Management ermöglicht es die Lösung, den Werdegang von Daten verstehen und sie…

12 Stunden ago

Apple stopft 15 Sicherheitslöcher in iOS und iPadOS

Sie erlauben unter anderem das Einschleusen von Schadcode. In älteren iPhones und iPads mit OS-Version…

13 Stunden ago

Hochleistungs-NAS-Speicher für KI-Daten

Neuer Speicher für KI von Huawei mit integrierter Ransomware-Erkennungs-Engine und deutlich geringerem Energiekonsum.

13 Stunden ago