Categories: Sicherheit

Gentechnik-Konzern Monsanto gehackt

Der Saatgut-Anbieter Monsanto hat eingestanden, Opfer eines Hacks geworden zu sein. Unbekannte konnten auf Daten von etwa 1300 Kunden und Angestellten des Unternehmens zugreifen. Das meldet Sicherheitsspezialist Graham Cluley in seinem Blog.

Die Angreifer umgingen demnach die Schutzmechanismen des Monsanto-Netzes und verschafften sich Zugang zu Servern mit vertraulichen Informationen. Darunter waren etwa Kundennamen, Adressen, Steuernummern und in einigen Fällen Finanzdaten. Auf einem betroffenen Server lagen auch Daten der Personalabteilung von Monsanto, darunter Namen und Adressen von Angestellten, deren Sozialversicherungsnummern und teilweise auch Kfz-Kennzeichen.

Cluley verweist auf ein Schreiben der Monsanto Precision Planting an die Staatsanaltschaft Maryland, das von Mitte Mai datiert (PDF). Darin spekuliert das Unternehmen, dass die Unbekannten nicht eigentlich an Kundendaten interessiert waren: Als Anbieter von genetisch manipuliertem Saatgut ist Monsanto höchst umstritten und sieht sich weltweiten Protesten gegenüber. Sein für die EU zugelassener Genmais MON810 etwa wurde letzten Monat in Frankreich verboten.

„Es ist jedoch möglich, dass auf Dateien mit persönlichen Daten zugegriffen wurde, weshalb wir diese Meldung machen“, schreibt Monsanto an die Staatsanwaltschaft. Der Vorfall sei unter Kontrolle, und man arbeite mit einem führenden Dienstleister an der Aufklärung sowie restlosen Behebung des Vorfalls. Zudem habe man die Bundespolizei FBI um Hilfe gebeten.

Es gebe bisher keine Hinweise auf einen Missbrauch der gestohlenen Daten. Trotzdem sei man im Begriff, alle Betroffenen zu informieren, formuliert das Unternehmen. Jeder von ihnen erhalte ein Jahr lang kostenlose Kontenüberwachung und für diesen Zeitraum auch eine Versicherung gegen Identitätsdiebstahl.

Tipp: Wie sicher sind Sie bei der Sicherheit? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Kaspersky warnt vor kritischen Sicherheitslücken in Cinterion-Modems

Betroffen sind Millionen IoT- und M2M-Geräte Geräte weltweit. Unter anderem können Angreifer per SMS Schadcode…

3 Stunden ago

Google schließt Zero-Day-Lücke in Chrome

Von ihr geht ein hohes Risiko aus. Angreifbar sind Chrome für Windows, macOS und Linux.

3 Tagen ago

KI erkennt Emotionen in echten Sportsituationen

Forschende des KIT haben ein Modell zur Emotionsanalyse entwickelt, das affektive Zustände ähnlich genau wie…

3 Tagen ago

Ermittlern gelingt weiterer Schlag gegen Ransomware-Gruppe LockBit

Sie decken die Identität des Kopfs der Gruppe auf. Britische Behörden fahnden mit einem Foto…

4 Tagen ago

Apple stellt neuen Mobilprozessor M4 vor

Er treibt das neue iPad Pro mit OLED-Display an. Apple verspricht eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber…

5 Tagen ago

Cyberabwehr: Mindestens zwei kritische Vorfälle pro Tag

Davon entfällt ein Viertel auf staatliche Einrichtungen und 12 Prozent auf Industrieunternehmen.

5 Tagen ago