Toshiba schließt Übernahme von SSD-Hersteller OCZ ab

Toshiba hat die Übernahme nahezu aller Vermögenswerte des zahlungsunfähigen Herstellers OCZ abgeschlossen. Für 35 Millionen Dollar sicherte es sich unter anderem das komplette SSD-Geschäft des kalifornischen Unternehmens, das ab sofort unter dem Namen OCZ Storage Solutions als eigenständige Toshiba-Tochter firmiert. Sie soll weiterhin Laufwerke im Consumer- und Enterprise-Markt anbieten.

Durch den Kauf erhält Toshiba auch Zugriff auf OCZs proprietäre Controller, Firmware und Software, die es mit seinem eigenen NAND-Flash-Speicher kombinieren will. Gleichzeitig übernehmen die Japaner die etablierten Marken und Vertriebskanäle des 2002 gegründeten SSD-Herstellers.

Für Consumer hat OCZ unter anderem die SSD-Reihen Vector und Vertex im Programm. Den Enterprise-Markt bedient es etwa mit den Modellen Deneva 2 und Intrepid 3000. Dank der Übernahme durch Toshiba können Käufer nun sicher sein, dass es auch weiterhin Support für die Laufwerke geben wird.

„Die Akquisition von OCZ erweitert unser SSD-Geschäft und zeugt von Toshibas Bekenntnis zu diesem Wachstumsmarkt“, sagte Seiichi Mori, für Toshibas Halbleiter- und Storage-Abteilung zuständiger Vizepräsident. „Unser Ziel ist es, ein führendes Portfolio an Solid-State-Lösungen anzubieten, um sowohl die Storage-Anforderungen von Privat- als auch Geschäftskunden zu erfüllen. Die Übernahme von OCZ ist eine ideale Ergänzung für unser Team, um diese Strategie umzusetzen.“

OCZ-CEO Ralph Schmitt ergänzte: „Dank Toshibas Finanzkraft und führender NAND-Flash-Technik befindet sich OCZ jetzt in der vorteilhaften Position, als einer der wenigen Hersteller in der SSD-Branche über fortschrittliche Controller-Technik und NAND-Flash-Versorgung unter einer weltweiten Organisation zu verfügen. Das wird uns wiederum helfen, robustere und wettbewerbsfähigere Solid-State-Lösungen zu entwickeln, während wir unsere Präsenz im schnell wachsenden SSD-Markt stärken.“

OCZ wurde vor allem durch günstige Solid State Drives bekannt, entwickelte aber auch Gaming-Notebooks und als einer der ersten Hersteller PCI-Express-SSDs. Ende November musste es aber einräumen, zahlungsunfähig zu sein. Der Risikokapitalgeber Hercules Technology Growth Capital hatte am 25. November die Kontrolle über alle seine Geldmittel übernommen, nachdem OCZ die Bedingungen eines laufenden Kreditvertrags nicht mehr einhalten konnte.

Hauptquartier von OCZ Storage Solutions bleibt das kalifornische San Jose. Außerdem unterhält es weiterhin Entwicklungsabteilungen in Irvine (Kalifornien), Tel Aviv (Israel) und Abingdon (Großbritannien).

ZDNet.de Redaktion

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