US-Verteidigungsministerium schafft 80.000 Blackberry-Smartphones an

Das US-Verteidigungsministerium hat für seine Mitarbeiter 80.000 Blackberry-Smartphones angeschafft. Sie sind Teil eines Investitionsprogramms in Höhe von 16 Millionen Dollar. Ab 31. Januar sollen sie Mitarbeitern im Rahmen des Department of Defence Mobility Implementation Plan zur Verfügung stehen, um ihnen als Alternative zu einem herkömmlichen Computerarbeitsplatz einen sicheren Datenzugriff per Mobilgerät zu ermöglichen.

Das Programm umfasst auch 1800 iOS und Android-Geräte, die sich bereits im Besitz von Pentagon-Mitarbeitern befinden. Darunter sind iPads, iPhones sowie Smartphones und Tablets von Samsung und Motorola.

Künftig sollen bis zu 300.000 Mitarbeitern des Ministeriums sichere Mobilgeräte zur Verfügung stehen. Zudem ist ein eigener App Store geplant. Derzeit unterstützt das Programm 16 Mobilanwendungen. Weitere 90 sollen für die Nutzung durch Mitarbeiter genehmigt werden. „Das neue Jahr bringt bis zu 100.000 Behördenmitarbeitern neue mobile Möglichkeiten“, heißt es in einer Pressemitteilung des Department of Defence. Bis Ende des laufenden Fiskaljahres werde das Programm seine volle Kapazität erreichen.

Anleger werteten die Ankündigung des Verteidigungsministeriums als ein positives Signal für den angeschlagenen kanadischen Handyhersteller. Den gestrigen Handelstag schloss die Blackberry-Aktie mit einem Kurs von 9,93 Dollar ab, was einem Plus von 9,36 Prozent entspricht. Im Tagesverlauf knackte der Kurs sogar mehrfach die Marke von zehn Dollar. Im nachbörslichen Handel setzte sich der Aufwärtstrend mit einem Plus von 0,16 Dollar auf 10,09 Dollar fort.

Das Pentagon stützt damit auch die Pläne des neuen Blackberry-CEO John Chen, der sich 2014 stärker auf Geschäftskunden konzentrieren will. Ende Dezember sagte er: „Regierungen können Blackberry einfach nicht ersetzen – wir sind der einzige MDM-Anbieter mit Betriebsgenehmigung durch das US-Verteidigungsministerium. Von den sieben G7-Staaten sind auch alle sieben Blackberry-Kunden.“ Damit bezog er sich auf die führenden Industrienationen Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und USA.

Zur Sicherung seiner finanziellen Flexibilität kündigte Blackberry am Dienstag an, einen großten Teil seiner kanadischen Immobilien abzustoßen. Insgesamt geht es um eine Gebäudefläche von mehr als 27.800 Quadratmetern. Ein Teil der Immobilien soll nach dem Verkauf angemietet werden. An seinem Hauptquartier in Waterloo, Ontario, will Blackberry festhalten.

[mit Material von Michael Moore, TechWeekEurope]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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