Dropbox strebt in diesem Jahr 250 Millionen Dollar an neuen Investitionen an. Die von dem Cloudspeicherdienst genannte Zahl lässt auf einen angeommenen Unternehmenswert von 8 Milliarden Dollar schließen, wie Bloomberg errechnet hat.

Der Wirtschaftspublikation zufolge hat Dropbox die 250 Millionen Dollar der letzten Finanzierungsrunde im Oktober 2011 noch längst nicht aufgebraucht. Es will mit dem Geld aber im Firmenkundengeschäft expandieren, wie es heißt.

Dropbox ist ein bei Endanwendern äußerst beliebter Dienst, um Dateien kostenlos zu speichern und anderen zur Verfügung zu stellen. Ein Premium-Konto erhöht den verfügbaren Speicherplatz und gibt Zugriff auf ergänzende Funktionen wie automatische Wiederherstellung von Dateien zum Preis von rund 10 Dollar pro Monat oder 100 Dollar im Jahr. Bisher wurden 200 Millionen Konten eröffnet.

Für Unternehmen kostet Dropbox dagegen 795 Dollar pro Jahr für fünf Nutzer. Jeder zusätzliche Mitarbeiter erhöht den Preis um 125 Dollar im Jahr. Dies ist das Segment, von dem sich Dropbox künftig die größten Zuwächse verspricht – trotz Konkurrenz durch Google Drive oder auch Box.com.

Bloomberg gegenüber hat Dropbox-Sprecherin Ana Andreescu eine Zahl von vier Millionen Firmenkunden genannt. Ihnen bietet es für den genannten Betrag unbegrenzten Speicherplatz und Synchronisierung, 256-Bit-Verschlüsselung mit AES und SSL, Zwei-Faktor-Authentifizierung, zentrale Verwaltung und Datenwiederherstellung. Die jüngste Option ist, ein privates Konto mit dem geschäftlichen zu verbinden. „Das wird Ihnen eine persönliche Dropbox und eine Dropbox für die Arbeit auf all Ihren Geräten geben, so dass Sie niemals zwischen ihnen wählen müssen“, hieß es im Firmenblog. „Es wird so sein, als hätten Sie Ihre Hausschlüssel und Ihre Keycard fürs Büro am gleichen Schlüsselring.“

Die beiden Verzeichnisse bleiben klar voneinander getrennt. Von einem Smartphone oder Tablet hochgeladene Fotos werden automatisch in der persönlichen Cloud des Nutzers landen und nicht von anderen einzusehen sein. Die Team-Mitglieder sollen schnell zwischen den Ansichten ihrer persönlichen Dropbox und der Business-Dropbox wechseln können, ohne sich abmelden und erneut anmelden zu müssen. Allerdings können Administratoren von Firmen diese Option ihren Mitarbeitern auch verweigern.

Informanten von Bloomberg zufolge hat sich das Wachstum von Dropbox abgeschwächt, seit Amazon und Google im Markt für Cloudspeicher aktiv sind. Sein Konkurrent Box dagegen will offenbar ebenfalls mit frischem Kapital sein Geschäft erweitern. Reuters zufolge strebt er kommendes Jahr einen Börsengang an.

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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