Telefónica Deutschland hat mit KPN eine Übernahme von dessen deutscher Tochter E-Plus vereinbart. Mit O2 und E-Plus kommt der spanische Konzern nun auf 43 Millionen Kunden hierzulande. Addiert man die Jahresergebnisse von 2012, ergibt sich ein gemeinsamer Umsatz von 8,3 Milliarden Euro.
Die Transaktion soll bis Mitte 2014 abgeschlossen werden. Die Aktionäre beider Firmen und die zuständigen Kartellbehörden müssen noch zustimmen.
„Diese Transaktion ist ein klares Bekenntnis zum deutschen Markt“, sagt Eva Castillo, Vorsitzende des Aufsichtsrats der Telefónica Deutschland Holding AG und CEO von Telefónica Europe. „Diese Akquisition unterstreicht die Notwendigkeit, Skaleneffekte im Markt zu erzielen sowie die Transformation zu einer nachhaltigen, lebendigen und starken Telekommunikationsindustrie in Europa voranzutreiben.“ 5 bis 5,5 Milliarden Euro will Telefónica gegenüber den Einzelergebnissen der Firmen an Kosten sparen, und zwar insbesondere in den Bereichen Vertrieb, Kundenservice und Netzwerk.
Für KPN kommentierte CEO Eelco Blok, man wolle sich durch den Verkauf stärker auf den niederländischen und belgischen Mobilfunkmarkt konzentrieren. Der Zusammenschluss werde für neue Wachstumspotentiale in Europas größter Volkswirtschaft sorgen. Diese Synergien spiegelten sich auch in dem guten Verkaufspreis von E-Plus wieder.
Die Bundesnetzagentur setzt die Zahl der Mobilfunkverträge fürs erste Quartal mit 112 Millionen an, von denen 37 Millionen bei T-Mobile und 32,4 Millionen bei Vodafone sind. Die beiden E-Netz-Anbieter E-Plus und O2 kommen auf 23,9 beziehungsweise 19,3 Millionen Kunden.
Die finanziellen Modalitäten der Fusion sind komplex: In einem ersten Schritt wird E-Plus eine 100-prozentige Tochtergesellschaft von Telefónica Deutschland. KPN erhält dafür 3,7 Milliarden Euro sowie einen Anteil an Telefónica Deutschland in Höhe von 24,9 Prozent. Dies wird durch eine Kapitalerhöhung finanziert. Telefónica S.A. wird die ausgegebenen Aktien entsprechend seiner jetzigen Beteiligung an Telefónica Deutschland zeichnen. Telefónica Deutschland nimmt keine neuen Schulden auf.
Nach Abschluss dieser Transaktion wird Telefónica S.A. Anteile in Höhe von 7,3 Prozent von KPN erwerben. Das soll letztlich dazu führen, dass Telefónica S.A. 65 Prozent und KPN 17,6 Prozent halten – bei 17,4 Prozent Streubesitz.
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