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Auflösungserscheinungen im Yahoo-Management

Yahoo hat ein weiteres Mitglied seiner Führungsriege verloren, wie All Things D berichtet. Es ist James Carroll, Senior Vice President der Consumer and Global Platform Group. Der Blog des Wall Street Journal sieht es außerdem als wahrscheinlich an, dass in nächster Zeit weitere Manager Yahoo verlassen werden.

Yahoo-CEO Marissa Mayer (Bild: Stephen Shankland / CNET.com)

Seinem LinkedIn-Profil zufolge war Carroll bei Yahoo „für Inhalte, Social-Plattform und Mitgliederdienste sowie die internationale Bereitstellung aller Yahoo-Produkte und Dienste zuständig.“ Laut den Quellen von All Things D wechselt er zum Webhoster Big Daddy, wo er mit CEO Blake Irving auf einen Bekannten trifft. Irving war nämlich früher Chief Product Officer bei Yahoo und hatte in dieser Funktion Carroll 2010 von Microsoft geholt.

Auch die Chefredakteurin von Yahoo News, Hillary Frey, wird Yahoo verlassen. Sie tritt demnächst die Stelle einer Leiterin der Nachrichtenredaktion von NBCNews.com an. Schon früher hatte sich Vivek Sharma verabschiedet, der für Yahoo Mail und Messenger verantwortlich gewesen war. Berichten zufolge ist er bei Disney untergekommen.

All Things D zufolge sind weitere Manager unzufrieden mit dem Führungsstil der seit Juli 2012 amtierenden Chefin Marissa Mayer, die von Google kam. Sie hatte beispielsweise kürzlich etliche wenig populäre Produkte gestrichen. Teil ihrer Strategie ist ein verbessertes Mobilangebot. Produktentwicklung und Marketing sollen allgemein mehr Budget erhalten.

Kontrovers wurde ihre Entscheidung diskutiert, ab Juni keine Heimarbeit mehr zuzulassen. Manche glauben auch, dass sich Yahoo auf diese Weise bei der Mitarbeitersuche unnötig einschränkt. Allerdings steht Mayer vor der schweren Aufgabe, den Absturz des Konzerns aufzuhalten.

Offenbar versucht Mayer, Yahoo schrittweise zu erneuern, um eine Marketingkampagne rechtfertigen zu können. Sie fordert immer wieder ein verstärktes Engagement der Mitarbeiter. „Geschwindigkeit und Qualität werden oft geopfert, wenn wir von zu Hause aus arbeiten“, hieß es in einem internen Memo, das an die Öffentlichkeit gelangte. „Wir müssen ein Yahoo sein! Und das beginnt damit, dass wir zusammen an einem Ort sind.“

[mit Material von Lance Whitney, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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