US-Report: China macht Fortschritte im Kampf gegen Urheberrechtsverstöße

Die US-Handelsvertreter (USTR) haben ihren jährlichen „Special 301 Report“ (PDF) vorgelegt. Er enthält eine „Watchlist“ der Länder, die wegen Verstoß gegen geistiges Eigentum und Produktpiraterie unter Beobachtung stehen. Er erkennt bei China Fortschritte an, behält es aber auf seiner Liste. Mit Malaysia und Spanien wurden immerhin zwei Länder von der Beobachtungsliste gestrichen.

Die Liste umfasst jetzt noch 27 Länder – davon 13 mit Priorität eingestufte. Dies sind Algerien, Argentinien, Chile, China, Indien, Indonesien, Israel, Kanada, Pakistan, Russland, Thailand, Ukraine und Venezuela. Die Liste dient als öffentlicher Pranger, zieht aber keine direkten Sanktionen nach sich.

Malaysia beispielsweise loben die Amerikaner wegen „bedeutender Schritte“ zum Schutz des Urheberrechts, verstärkter Verfolgung von Verstößen und gesetzlichen Vorkehrungen zum Schutz pharmazeutischer Testergebnisse. Auch China habe im Rahmen einer 2010 gestarteten Kampagne Fortschritte gemacht. Baidus Online-Vertriebsabkommen mit den Rechteinhabern von Musik wird ausdrücklich erwähnt. Aufgrund dessen warnen die Handelvertreter nicht mehr speziell vor diesem einzelnen Unternehmen. Schutz und Durchsetzung von Eigentumsrechten bleibe in China insgesamt aber „eine große Herausforderung“, heißt es.

Auf der erweiterten Watchlist stehen mit Finnland, Griechenland, Italien, Norwegen, Rumänien, Türkei und Weißrussland weitere sechs europäische Nationen. In Finnland beanstanden die USA zu wenig Schutz für pharmazeutische Entwicklungen, in Italien dagegen sehen sie Internet-Piraterie aufblühen. Von allen diesen Ländern wünschen sie sich schärfere Schutzgesetze.

„Der diesjährige ‚Special 301 Report‘ ist wichtiger denn je, wenn man bedenkt, dass nach Daten der Regierung 40 Millionen US-Jobs und bis zu 60 Prozent der Exporte mit Branchen zu tun haben, die stark von geistigem Eigentum abhängig sind. Handelspartner, die solche Rechte nicht unterstützen, bedrohen diese kritischen Stellen und Exporte“, sagte für das USTR Botschafter Ron Kirk.

[mit Material von Liau Yun Qing, ZDNet Asia]

Hinweis: Artikel von ZDNet.de stehen auch in Google Currents zur Verfügung. Jetzt abonnieren.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Google: Passkeys schützen mehr als 400 Millionen Google-Konten

Die Passwort-Alternative Passkeys überholt Einmalpasswörter bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung. Auch Microsoft setzt sich aktiv für die…

5 Stunden ago

Infostealer: 53 Prozent der Angriffe treffen Unternehmensrechner

Der Anteil steigt seit 2020 um 34 Prozentpunkte. Allein 2023 erfasst Kaspersky rund 10 Millionen…

6 Stunden ago

Salesforce: Mit Einstein GPT zurück auf die Überholspur?

Salesforce forciert den Ausbau seiner Industry Clouds. Mit ihrem Prozesswissen könnten deutsche IT-Dienstleister davon profitieren.

1 Tag ago

Neue Backdoor: Bedrohung durch Malvertising-Kampagne mit MadMxShell

Bisher unbekannter Bedrohungsakteur versucht über gefälschte IP Scanner Software-Domänen Zugriff auf IT-Umgebungen zu erlangen.

2 Tagen ago

BSI-Studie: Wie KI die Bedrohungslandschaft verändert

Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.

3 Tagen ago

KI-Wandel: Welche Berufe sich am stärksten verändern

Deutsche sehen Finanzwesen und IT im Zentrum der KI-Transformation. Justiz und Militär hingegen werden deutlich…

3 Tagen ago