Der Zubehörhersteller M-Edge verklagt Amazon vor einem Gericht in Maryland. Der Onlinehändler habe M-Edge zu wenig profitablen Angeboten gezwungen und gleichzeitig gegen sein geistiges Eigentum verstoßen. Die Bedingungen eines 2009 geschlossenen Vertrags habe Amazon außerdem wiederholt ändern wollen. Dies meldet das Wall Street Journal.
In der Klageschrift heißt es: „Dieser Fall zeigt beispielhaft, wie ein großes Unternehmen ein kleineres gesetzeswidrig aus dem Markt drängt. M-Edge hat eine sehr erfolgreiche Produktreihe entwickelt: persönliche Hüllen für elektronische Geräte mit mehreren Funktionen – für den Kindle und andere Lesegeräte. Amazon versuchte, das Produkt durch Drohungen, Betrug, Einmischung in M-Edges Kundenbeziehungen und Patentverstöße an sich zu reißen.“
Insbesondere habe Amazon versucht, seine Beteiligung an Kindle-Hüllen von 15 auf 32 Prozent zu erhöhen. Es habe M-Edge gedroht, andernfalls dessen Hüllen aus seinem Shop zu verbannen.
In dieser Frage ist es laut der Klageschrift später zu einer Einigung gekommen, aber Amazon begann dann, die erhöhte Kommisionen rückwirkend einzufordern. Als sich M-Edge in den Verhandlungen dem Drängen von Amazon widersetzte, habe der Händler erneut gedroht: Man werde die Hüllen von M-Edge nicht mehr auf den Kindle-Produktseiten erwähnen und ihrem Hersteller nicht mehr die technischen Daten neuer Modelle vorab zur Verfügung stellen.
Und schließlich wirft M-Edge Amazon vor, es verstoße gegen eines seiner Patente, das eine Buchhülle mit eingebauter Beleuchtung beschreibt. Eine solche Lampe enthält Amazons Lederhülle für den Kindle der dritten Generation.
M-Edge strebt Schadensersatz und eine Unterlassungsverfügung gegen Amazon an. Einen Kommentar von Amazon konnten bisher weder das Wall Street Journal noch ZDNet bekommen.
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