Categories: Sicherheit

Avira warnt vor gefälschtem BKA-Trojaner


Webseite mit Warnhinweisen des angeblichen BKA-Trojaners (Screenshot: Avira)

Der Sicherheitsanbieter Avira hat auf eine erpresserische Malware hingewiesen, die sich als offizieller Trojaner des Bundeskriminalamts ausgibt. Sie droht damit, den Computer zu formatieren, sollte das Opfer nicht innerhalb von 24 Stunden 100 Euro „Strafe“ zahlen.

Die von der Malware angezeigte Webseite, die vorgeblich von der Bundespolizei stammt, listet die IP-Adresse des Rechners, den Browser, das Betriebssystem sowie Stadt, Land und Internet-Provider auf. Außerdem enthält sie den Vorwurf, dass von der genannten IP-Adresse aus Websites mit „pornografischen Inhalten, Kinderpornographie, Sodomie und Gewalt gegen Kinder“ aufgerufen wurden. Zudem soll belastendes Material auf dem PC festgestellt worden sein, darunter Videodateien und E-Mails. Die Strafzahlung von 100 Euro soll über den anonymen Bezahldienst „UKash“ geleistet werden.

Um sich einen offiziellen Anschein zu verleihen, enthält die Webseite Logos namhafter Unternehmen wie Microsoft, McAfee, Kaspersky Lab und Symantec. Wie bei vielen anderen Betrügereien dieser Art finden sich im Text zahlreiche Schreibfehler. Zudem hinterlässt die Kontaktadresse, die bei Yahoo gehostet wird, einen wenig professionellen Eindruck.

Bei dem Trojaner selbst handelt es sich Avira zufolge um einen sogenannten Dropper, der zwei weitere Schädlinge im System verankert und damit die Infektion startet. Die Schädlinge wiederum legen zahlreiche weitere Dateien im System ab und laden zusätzliche Malware aus dem Internet nach. Zudem ändern sie beispielsweise die Browser-Startseite.

Antivirenprogramme mit aktuellen Signaturen schützen vor der Bedrohung. Aviras kostenlose Lösung AntiVir Personal erkennt den Schädling etwa als „TR/PSW.Papras.A.2“.

Erst vor wenigen Tagen hatte Kaspersky Lab eine neue Version der Erpresser-Malware GPCode abgefangen. Sie verschlüsselt eine Vielzahl von Dateien auf der Festplatte des Nutzers und fordert 125 Dollar Lösegeld, bevor es sie freigibt.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Neue Backdoor: Bedrohung durch Malvertising-Kampagne mit MadMxShell

Bisher unbekannter Bedrohungsakteur versucht über gefälschte IP Scanner Software-Domänen Zugriff auf IT-Umgebungen zu erlangen.

3 Stunden ago

BSI-Studie: Wie KI die Bedrohungslandschaft verändert

Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.

20 Stunden ago

KI-Wandel: Welche Berufe sich am stärksten verändern

Deutsche sehen Finanzwesen und IT im Zentrum der KI-Transformation. Justiz und Militär hingegen werden deutlich…

21 Stunden ago

Wie ein Unternehmen, das Sie noch nicht kennen, eine Revolution in der Cloud-Speicherung anführt

Cubbit ist das weltweit erste Unternehmen, das Cloud-Objektspeicher anbietet. Es wurde 2016 gegründet und bedient…

1 Tag ago

Dirty Stream: Microsoft entdeckt neuartige Angriffe auf Android-Apps

Unbefugte können Schadcode einschleusen und ausführen. Auslöser ist eine fehlerhafte Implementierung einer Android-Funktion.

1 Tag ago

Apple meldet Umsatz- und Gewinnrückgang im zweiten Fiskalquartal

iPhones und iPads belasten das Ergebnis. Außerdem schwächelt Apple im gesamten asiatischen Raum inklusive China…

1 Tag ago