Oracle entwickelt keine Itanium-Software mehr


Itanium-Wafer (Bild: Intel)

Nach Microsoft und Red Hat hat sich nun auch Oracle entschlossen, keine Anwendungen mehr für die Itanium-CPU von Intel zu erstellen, die der Hersteller seit Jahren erfolglos als High-End-CPU zu positionieren versucht. „Nach zahlreichen Gesprächen mit dem Intel Senior Management hat sich Oracle dazu entschieden, die gesamte Software-Entwicklung für den Itanium-Mikroprozessor abzubrechen“, heißt es in einer Mitteilung. „Das Intel-Management hat deutlich gemacht, dass der strategische Fokus auf den x86-Mikroprozessoren liegt und der Itanium sich seinem Ende nähert.“

Bereits vor zwei Jahren hatte Red Hat mit der Ankündigung, den Itanium nicht mehr zu unterstützen, für Aufsehen gesorgt. Im Jahr darauf verabschiedete sich Microsoft von der Plattform, die Intel eigentlich als Alternative zu RISC-basierten Unix-Systemen positionieren wollte. Nun wird auch Oracle als wichtigster Datenbank-Hersteller, als zweitgrößter Anbieter von Enterprise-Software und zudem als Erbe des Unix-Betriebssystems Solaris die Plattform nicht mehr unterstützen. Es ist nicht klar, ob das auch für Java gilt: Oracle will Bestandskunden, die Oracle-Produkte auf Itanium laufen haben, weiter Support anbieten.

„Intel engagiert sich nach wie vor für den Itanium“, sagte der Intel-Sprecher Nick Jacobs anlässlich Oracle-Mitteilung. HP ist aber der letzte große Hersteller, der Itanium-Server im Angebot hat.

Erst vor wenigen Wochen hatte Intel mit Poulson eine ambitionierte Neuauflage von Itanium angekündigt. Allerdings übernahm die CPU damit erstmals Technologien des niedriger eingestuften Xeon. „Mit jeder Neuauflage werden sich Xeon und Itanium ähnlicher“, erklärte damals Nathaniel Martinez, Program Director bei IDC.

Wer sich heute für Itanium entscheidet, tut das nicht, um möglichst große Leistung zu erzielen, sondern vor allem, um ein Höchstmaß an Sicherheit zu bekommen. Doch inzwischen bieten auch die deutlich günstigeren Xeon-CPUs viele dieser so genannten RAS-Features (Reliability, Availability and Serviceability) – etwa die im vergangenen April vorgestellte Familie Xeon 7500.

ZDNet.de Redaktion

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