Deutsche Telekom verkauft T-Mobile USA für 39 Milliarden Dollar an AT&T

Die Deutsche Telekom hat ihre Mobilfunktochter T-Mobile USA für 39 Milliarden Dollar (27,5 Milliarden Euro) an den US-Provider AT&T verkauft. 25 Milliarden Dollar erhält die Telekom in bar, 14 Milliarden Dollar in Aktien. Das entspricht einem Anteil von 8 Prozent an dem US-Unternehmen.

AT&T steigt mit der Übernahme zum größten Mobilfunkprovider der Vereinigten Staaten auf. Zusammen mit den 33 Millionen Kunden von T-Mobile USA wird es über mehr als 129 Millionen Kunden verfügen. Das Netz der derzeitigen Nummer eins Verizon Wireless nutzen rund 102 Millionen Kunden.

Mit den Erlösen aus dem Verkauf der US-Tochter will die Telekom 13 Milliarden Euro Schulden abbauen. Weitere 5 Milliarden Euro sollen in einen Aktienrückkauf fließen. Man habe die beste Lösung für das Unternehmen, die Kunden und Aktionäre gefunden, sagte René Obermann, Vorstandsvorsitzender der Telekom. „Unsere Position in Europa wird gestärkt, gleichzeitig werden wir weiter am stark wachsenden Geschäft mit dem mobilen Internet in den USA teilhaben.“

Eine mögliche Hürde für den Verkauf sind Bedenken von Wettbewerbshütern. Die Zustimmung des US-Justizministeriums und der Regulierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) steht noch aus. Der Abschluss der Transaktion ist für das erste Halbjahr 2012 geplant.

Schon im vergangenen Mai hatte die FCC vor einer Konzentration im Mobilfunkmarkt gewarnt. 60 Prozent der Branchenumsätze und Kunden entfielen auf die zwei größten Anbieter AT&T und Verizon, schätzte die Behörde. Zudem würden sich mit der Übernahme von T-Mobile durch AT&T die beiden größten GSM-Anbieter der USA zusammenschließen.

Sprint Nextel, der drittgrößte US-Provider, verlöre mit der Fusion weiter den Anschluss an AT&T und Verizon. Zudem setzt Sprint für die vierte Mobilfunkgeneration auf WiMax, was sich nach Ansicht von Experten nicht gegen das von AT&T und T-Mobile verwendete LTE durchsetzen wird. Eine Option wäre ein Zusammenschluss mit Verizon, was aber praktisch zu einem Duopol in den USA führen würde.

Zuletzt gab es verschiedene Spekulationen über die Zukunft von T-Mobile USA. Im vergangen Mai hatte Obermann auf der Telekom-Hauptversammlung erklärt, er sei mit den Ergebnissen der US-Tochter „nicht voll zufrieden“. Als mögliche Optionen wurden ein Verkauf und auch ein Börsengang von T-Mobile USA für eine spätere Abspaltung diskutiert. Zuletzt hieß es, Sprint Nextel verhandle mit dem Bonner Konzern über eine Übernahme von T-Mobile USA.

ZDNet.de Redaktion

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