Intel will an dem gemeinsam mit Nokia entwickelten Linux-Mobilbetriebssystem MeeGo festhalten. „Obwohl wir von Nokias Entscheidung enttäuscht sind, wird sich Intel weiterhin für MeeGo engagieren“, sagte Intel-Sprecherin Suzy Ramirez gegenüber The Register. Die Finnen hatten am Freitag eine Handy-Partnerschaft mit Microsoft bekannt gegeben, in deren Folge Windows Phone 7 Symbian als primäre Smartphone-Plattform ablöst.
Nokias Entscheidung, MeeGo komplett zu Open Source zu machen, begrüßte Ramirez. Ihr zufolge liegt die Zukunft von MeeGo nicht alleine im Smartphone-Bereich. „MeeGo ist nicht nur ein Handy-OS. Es unterstützt zahlreiche Geräte wie Netbooks, Tablets und Settop-Boxen.“
Im Gespräch mit The Register kündigte Ramirez auch an, dass 2011 ein erstes Smartphone mit Intel-Prozessor verfügbar sein werde. Sie machte allerdings keine Angaben zum Hersteller des Handys oder dem verwendeten Betriebssystem. Dass es sich dabei um MeeGo handelt, dürfte nach Nokias Absage eher unwahrscheinlich sein. Ein von LG Electronics ursprünglich für das zweite Halbjahr 2010 angekündigtes MeeGo-Smartphone hat es bis heute nicht in den Handel geschafft.
Intel zufolge dient MeeGo ihm auch als Referenz-Plattform. Mögliche Kunden können so Intel-Chips auf einer vollständig unterstützten Open-Source-Plattform testen.
Vor fast genau einem Jahr hatten Intel und Nokia angekündigt, ihre Linux-Betriebssysteme Moblin und Maemo zur neuen Plattform MeeGo zu verschmelzen. Nokia wollte das OS unter anderem auf dem Smartphone N9-00 einsetzen. Dessen Entwicklung wurde inzwischen eingestellt.
Nun ist offiziell, was lange Zeit niemand für möglich gehalten hat: Nokia setzt bei seinen Smartphones künftig auf ein Microsoft-Betriebssystem. Damit gehen die Finnen aber eine riskante Wette ein.
Von ihr geht ein hohes Risiko aus. Angreifbar sind Chrome für Windows, macOS und Linux.
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