Besucher der kontinuierlich schrumpfenden CeBIT haben die Kosten für den neuen Personalausweis schnell wieder raus: Sie erhalten nämlich freien Eintritt.
Diesen Vorteil können aber nicht alle Besitzer des neuen Personalausweises nutzen, beispielsweise der für die Einführung zuständige Innenminister Thomas de Maizière (CDU). Falls er bei der Eröffnung durch seine Chefin und ihrem türkischen Amtskollegen Erdogan dabei sein will, muss er wohl oder übel seine Kreditkarte zücken.
Wer nämlich ausländische Zeichen, etwa ein „è“ mit Accent Grave (deutsch: Gravis), auf seinem deutschen Personalausweis gespeichert hat, kann die schönen neuen Online-Funktionen nicht freischalten lassen. Das berichtet die Frankfurter Rundschau.
Normalerweise lässt man die Online-Ausweis-Funktion bei der Abholung freischalten. Bei Exemplaren mit diakritischen Zeichen geht jedoch nichts. „Da stürzt das ganze System ab, und der eigentliche Vorteil des neuen Personalausweises, die digitale Registrierung, ist hinfällig“, sagt Bezirksstadtrat Joachim Krüger vom Berliner Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf.
Deutsche Umlaute und „ß“ werden natürlich einwandfrei unterstützt. Sie zählen formell nicht zu den diakritischen Zeichen, weil sie eigene Namen haben.
Wer das Pech hat, mit Vornamen René zu heißen oder am François-Mitterrand-Platz in Frankfurt wohnt, muss später noch einmal wiederkommen und die Ausweis-Funktion freischalten lassen, wenn die Diskriminierung von ausländischen Zeichen gefixt wurde. Wie lange das dauert, weiß man heute nicht.
Sicher ist nur eins: Wenn die Hürde der Freischaltung genommen ist, wird sich zeigen, ob die träge und speicherfressende AusweisApp mit diakritischen Zeichen zurecht kommt oder nicht.
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