Google will Global IP Solutions übernehmen, einen auch unter dem Kürzel GIPS bekannten norwegischen Anbieter von Lösungen für Internettelefonie und Videokonferenzen. Es bietet 68,2 Millionen Dollar – 27,5 Prozent mehr als der aktuelle Marktwert an der Börse und 142 mehr als der Wert von GIPS am 11. Januar, als das Unternehmen den Wunsch nach einem strategischen Partner äußerte.
„Das Web verändert sich rasch als Entwicklungsplattform – Echtzeit-Video- und Audiokommunikation über das Internet sind für unsere Nutzer wichtige Werkzeuge“, zitiert Googles Pressemeldung Sprecher Rian Liebenberg. „Die Technik von GIPS liefert dies in hoher Qualität, und wir freuen uns, zusammen mit dem GIPS-Team an der Weiterentwicklung unserer Web-Plattform zu arbeiten.“
Der Aufsichtsrat von GIPS empfiehlt den Aktionären, das Angebot anzunehmen. Dem norwegischen Unternehmen zufolge haben sich wichtige Anteilseigner schon zur Annahme des Angebots verpflichtet. Sie halten zusammen ungefähr 50 Prozent.
Google verfügt schon durch die Übernahme von Gizmo5 im November 2009 und in Form seines eigenen Diensts Google Voice über Internettelefonie-Lösungen. Mit einer Übernahme von GIPS könnte der Konzern den Druck auf traditionelle Carrier, aber auch auf VoIP-Konkurrenten wie Skype weiter erhöhen.
Morgen startet Googles Konferenz I/O, die sich ausschließlich mit webbasierten Technologien beschäftigt, die über statische Seiten hinausgehen. Solche Cloud-Software erschließt dem Konzern neue Einnahmequellen jenseits von Werbung: CEO Eric Schmidt hält das Geschäft mit Google Apps für einen Milliarden-Dollar-Markt. Google Mail, das heute schon Videochat umfasst, ist eine Kernkomponente von Google Apps.
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