Categories: SicherheitSoftware

Zeus-Malware nutzt Lücke in PDF-Spezifikation aus

Die Betreiber des Botnetzes Zeus haben eine neue Variante ihrer gleichnamigen Malware entwickelt. Sie nutzt eine seit rund zwei Wochen bekannte Lücke in der PDF-Spezifikation aus, durch die ein Angreifer in PDF-Dateien eingebetteten Schadcode ausführen kann, nach nur geringer Interaktion mit einem Nutzer.

Laut M86 Security Labs wird die Schadsoftware über E-Mails verbreitet, die angeblich von der britischen Royal Mail stammen. Eine an eine Nachricht angehängte PDF-Datei enthält eine ausführbare Datei mit dem Namen „Royal_Mail_Delivery-Notice.pdf“, die nach dem Öffnen den Zeus-Bot installiert.

Wird der Anhang in Adobe Reader mit aktiviertem JavaScript ausgeführt, erscheint zuvor ein Dialog, der den Anwender nach einem Speicherort für eine zu extrahierende Datei fragt. „Das könnte einen Nutzer verwirren, und wenn er nicht wirklich weiß, wie er reagieren soll, klickt er möglicherweise einfach auf ‚Speichern‘. Nutzer von Foxit PDF erhalten keine Warnung und die Datei wird automatisch im Ordner ‚Eigene Dokumente‘ abgelegt“, erklärt der Sicherheitsanbieter.

M86 Security Labs weist darauf hin, dass Anwender einige Aktionen ausführen müssen, bevor Rechner mit der Malware verseucht werden. Das Unternehmen befürchtet aber, dass unerfahrene Nutzer nicht über ausreichend technisches Wissen verfügen, um die schädlichen Aktivitäten zu erkennen.

Adobe arbeitet derzeit an einem Update für die Lücke. Es soll den Umgang mit in PDFs eingebetteten Dateien ändern. In der Zwischenzeit empfiehlt das Unternehmen allen Anwendern, in den Voreinstellungen, die über das Menü „Bearbeiten“ aufgerufen werden können, unter dem Punkt „Berechtigungen“ den Haken beim Eintrag „Nicht-PDF-Dateianlagen dürfen in externen Anwendungen geöffnet werden“ zu entfernen. Dadurch werde verhindert, dass andere als PDF-Dateianlagen beim Öffnen einer PDF-Datei ausgeführt werden.


Die Zeus-Malware versteckt sich in E-Mails, die angeblich von der britischen Royal Mail stammen (Bild: M86 Security Labs).

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

AWS investiert Milliarden in Cloud-Standort Brandenburg

Fast acht Milliarden Euro fließen in die deutsche Region der AWS European Sovereign Cloud. Das…

3 Stunden ago

Hochsichere Software für Electronic Knee Boards der Bundeswehrpiloten

Im Rahmen der umfassenden Digitalisierung der Bundeswehr ersetzen Electronic Knee Boards die herkömmlichen Handbücher von…

6 Stunden ago

Mai-Patchday: Microsoft schließt zwei aktiv ausgenutzte Zero-Day-Lücken

Sie betreffen Windows 10, 11 und Windows Server. In SharePoint Server steckt zudem eine kritische…

9 Stunden ago

Firefox 126 erschwert Tracking und stopft Sicherheitslöcher

Mozilla verteilt insgesamt 16 Patches für Firefox 125 und älter. Zudem entfernt der Browser nun…

11 Stunden ago

Supercomputer-Ranking: Vier europäische Systeme in den Top Ten

Einziger Neueinsteiger ist das Alps-System in der Schweiz. Die weiteren Top-Ten-Systeme aus Europa stehen in…

1 Tag ago

Angriffe mit Banking-Malware auf Android-Nutzer nehmen weltweit zu

Im vergangenen Jahr steigt ihre Zahl um 32 Prozent. Die Zahl der betroffenen PC-Nutzer sinkt…

1 Tag ago