Vor- und Nachteile der implizierten Variablendeklaration var in C#

Ob var immer nützlich und sinnvoll ist, kommt auf den Standpunkt an. Generell lässt sich aber sagen, dass var für die Deklaration von Variablen mit anonymen Typen benötigt wird, beispielsweise im Umgang mit LINQ.

Die Verwendung von var in diesem Zusammenhang erspart viele Probleme, da die Typenableitung dem Compiler überlassen bleibt. Technisch gesehen kann man LINQ zwar auch ohne var verwenden, allerdings ist davon abzuraten. Der Zugewinn in puncto „stilistische Reinheit“ ist den Zusatzaufwand hierfür (beispielsweise um den Ausgabetyp eines LINQ-Ausdrucks herauszufinden) nicht wert.

Manch einer vertritt die Ansicht, dass var den Code sauberer erscheinen lasse, weil alle Deklarationen geordnet dargestellt werden, statt voll mit Typendeklarationen zu sein. Dabei wird darauf verwiesen, dass man bei der Arbeit mit C# in Visual Studio den Typ ja mithilfe von IntelliSense herausfinden könne. Außerdem seien bei Verwendung von var Änderungen im Code einfacher, so dass die Programmierung eher an eine dynamische Sprache wie PHP oder Ruby erinnere.

Andere wiederum betrachten eine Verwendung von var über den unbedingt erforderlichen Rahmen hinaus als reine Faulheit, wobei man sich zwar einige Eingaben sparen könne, was jedoch zulasten der Lesbarkeit gehe. Es gibt aber auch eine Art „Mittelweg“ zwischen diesen Sichtweisen, die besagt, dass man var bei bekannten Typen durchaus verwenden kann, solange man es nicht übertreibt.

Letztlich ist dies eine Frage des persönlichen Geschmacks. Technisch betrachtet gibt es keine zwingenden Gründe, var überhaupt zu nutzen, nicht einmal mit LINQ; der Code ist trotzdem stark und statisch typisiert.

Die Vorteile der Verwendung von var liegen aber auf der Hand, und viele Entwickler arbeiten mit var. Wer dennoch nicht völlig von dem Nutzen von var überzeugt ist, sollte es am besten einmal ausprobieren, um herauszufinden, ob sich dadurch der Arbeitsablauf verbessert.

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ZDNet.de Redaktion

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