Wie die Zeiten sich ändern: Einst (2004 und 2007) war Lotus Notes das „führende Dreckstool“ in einer – zugegebenermaßen nur bedingt repräsentativen – Umfrage. Inzwischen ist es auf Platz drei „abgerutscht“ und droht von Microsoft Word überholt zu werden. Vielleicht ist an dem unerschütterlichen Optimismus, den die Lotus-Vertreter an den Tag legen, also doch etwas dran?

Und vielleicht sind die immer wieder von Microsoft-Mitarbeitern oder Microsoft nahestehenden Menschen zu hörenden Gerüchte über ein baldiges Ableben des Exchange-Konkurrenten doch etwas übertrieben? Den Zweifeln gibt eine aktuelle Mitteilung neue Nahrung, wonach IBM eine Reihe größerer Kunden für seine Lotus Collaboration Software gewinnen konnte, während Microsoft das Nachsehen hatte.

Der Hauptgrund sei, dass Unternehmen „im aktuellen ökonomischen Klima kosteneffiziente Lösungen suchen“. Zu den gewonnen Neukunden zählen unter anderem die Linde Group, Coca Cola, die Bank HSBC, BASF und Hyundai. Das klingt nicht schlecht – und hat Microsoft sicher weh getan.

Siegestrunken tritt Bob Picciano, General Manager IBM Lotus Software, gleich nochmal nach: „Unternehmen können derzeit weder Geld für hohe Lizenz- und Wartungsgebühren ausgeben, noch haben sie die Geduld für unausgereifte Software.“ Während Microsoft seine Kunden für größere Erweiterungen zu Exchange und Windows um sieben Jahre Geduld bitte, bringe IBM für Lotus weiterhin rechtzeitig neue Releases.

Picciano hebt mit seinen Sticheleien vor allem auf die während Microsofts Tech-Ed-Konferenz in Los Angeles ausgesprochene Empfehlung ab, dass Kunden, die noch nicht auf Exchange 2007 migriert sind, diesen Schritt überspringen und bis 2010 warten sollten. Na ja, immerhin stammt das jetzt so erfolgreiche Lotus Notes 8 auch schon aus dem Sommer 2007.

Und wie steht es bei Ihnen? Warten Sie, oder migrieren Sie zu Lotus Notes?

ZDNet.de Redaktion

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