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AMD: Server-CPUs, Marktanteile und eine Kündigung

Dass ein leitender Angestellter wie Henri Richard, seines Zeichens Vertriebs- und Marketingchef des Prozessorherstellers AMD, nach 20 Jahren IT-Branche keine Lust mehr auf Chips und Halbleiter hat, ist nachvollziehbar. Ok, nicht für mich, da ich schon seit Mitte der 80er mit Computern und all diesem Zeuges fest verwoben bin. Obwohl, man soll ja niemals nie sagen….

Nein, erstaunlich ist die Kündigung von Mister Richard nicht, obwohl sie zeitlich gesehen ein wenig überraschend kommt und bei genauerem Hinsehen so einiges über die derzeitige Verfassung des Chipbauers verrät. Denn nach Monaten erneuter Verluste von Marktanteilen an Intel steht AMD kurz vor einer möglichen Erholungsphase, da im September der lang ersehnte Quad-Core-Prozessor „Barcelona“ auf den Markt kommen soll. Der wird für mehr Performance gerade in virtualisierten Umgebungen sorgen und soll Intel wieder ein wenig das servertechnische Wasser abgraben.

Blöd daran ist nur, dass Intel mit dem Xeon-Prozessor 5300 bereits seit November 2006 auf dem Markt ist und damit den Quad-Core-Servermarkt für sich gewinnen konnte. Und der Xeon 5300 steht für all das, was AMD erst noch beweisen muss: Geringer Energiebedarf, hohe Leistungskennzahlen und überzeugte Kunden à la HP und Co. Da wird es AMD nicht unbedingt etwas nützen, dass der Barcelona-Prozessor mit der aktuellen Server-CPU Opteron vollständig kompatibel sein soll.

Und leichter wird’s für AMD wohl auch nicht: Intel wird „früher als geplant“ die Xeon-5300-Reihe um zwei neue Quad-Core-Prozessoren ergänzen. So gesehen könnte man die Abkehr Richards von AMD sogar ein bisschen verstehen: Der Mann hat einfach kein Lust mehr auf die zweite Geige…

ZDNet.de Redaktion

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