Laut einem Bericht des Wall Street Journal bereitet sich der kanadische Telekommunikationsausrüster Nortel darauf vor, dass die kürzlich erneuerten Restrukturierungspläne nicht greifen, und prüft die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Nutzung eines Antrags auf Gläubigerschutz. Indirekt gesteht das Management damit ein, dass es mit seinem Latein am Ende ist.
Grund für die erneut verschlechterte Situation bei Nortel sind die drastisch eingebrochenen Bestellungen der Mobilfunknetzbetreiber und die durch die Kreditkrise erheblich eingeschränkten Möglichkeiten, sich durch den Verkauf von Unternehmensteilen oder -werten Liquidität zu verschaffen. Nortel-Sprecher Ronald Alepian betonte gegenüber der Zeitung, dass „ein Insolvenzantrag nicht unmittelbar bevorstehe“, räumte aber ein, dass das Unternehmen einige Berater beauftragt habe, um einen Weg aus der augenblicklichen Krise zu finden. Noch konzentriere man sich darauf, die im November angekündigten Kostensenkungspläne umzusetzen.
Diese Strategie verfolgt das Unternehmen bereits seit geraumer Zeit: Der abwechselnde Verkauf von Unternehmensbereichen und die Vorstellung drastischer Sparpakete konnte die Börse aber bisher nicht nachhaltig überzeugen: Seit Januar ist die Nortel-Aktie von 15 Dollar auf rund 40 Cent abgesackt und hat so etwa 97 Prozent ihres Wertes verloren. Das Papier des langjährigen Erzrivalen Cisco erholte sich dagegen in den vergangenen Wochen und kletterte von einem langjährigen Tiefpunkt bei rund 14,5 Dollar Mitte November inzwischen wieder auf über 17 Dollar.
Seit Januar sackte die Nortel-Aktie von 15 Dollar auf rund 40 Cent ab und verlor so etwa 97 Prozent ihres Wertes (Bild: Nortel). |
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