Business Intelligence: 20 Jahre Jagd auf Daten

Mit der Übernahme von Cognos durch IBM verliert der letzte große BI-Anbieter seine Eigenständigkeit. Die Übernahme bedeutet eine Strategiewende für IBM, wollte sich das Unternehmen doch bisher aus dem Markt für Anwendungssoftware heraushalten. Doch Big Blue ist neben Oracle als einer der wichtigen Anbieter von Datenbank-Software (DB2) aktiv. Da BI-Programme in ihrem Umfeld angesiedelt sind, war der Schritt nur konsequent.

Die gesamte BI-Branche ist schon seit Jahren von Übernahmen geprägt, allerdings nicht in dem aktuellen Maßstab. So waren es gerade die Hyperion, Business Objects und Cognos, die aus Übernahmen ihre führende Position gebildet haben, bevor sie nun selbst übernommen werden.

Hyperion Solutions hat 2003 für 142 Millionen Dollar den BPM-Spezialisten Brio Software gekauft, um Marktführer bei Business Performance Management Software werden und seinen Kunden verstärkt Anwendungen für Performance Scorecarding, Modellierung, Budgetierung, Planung und Forecasting, Konsolidierung und Berichtswesen anzubieten. Als Geschäftspartner arbeiteten die beiden Unternehmen schon seit 1996 zusammen.

Business Objects (BO) hat im Sommer 2007 das ebenfalls in Frankreich ansässige Softwarehaus Cartesis übernommen. Letzteres hatte sich vor allem mit dem Angebot von Business-Software einen Namen gemacht, das von den Finanzabteilungen der Unternehmen gekauft und dann mit Hilfe der IT-Abteilung genutzt wird. Das Reporting-Werkzeug von BO stammt von der Firma Crystal Decision aus Palo Alto, die schon 2003 übernommen wurde. Ähnliches bei Cognos. Hier haben die Kanadier erst Oktober die Übernahme der aus Massachusetts stammen Analyse-Firma Applix abgeschlossen.

Auch Microsoft ist in diesem Zusammenhang zu nennen. Das mächtige Softwarehaus hat 2004 den BI-Spezialisten Proclarity akquiriert, um für diesen vielversprechenden Markt gerüstet zu sein. Auch hier das bekannte Muster: Das Unternehmen aus dem US-Bundesstaat Idaho war bereits Gold-Partner von Microsoft und liefert Analyse- und Visualisierungswerkzeuge für Microsofts Business-Intelligence-Plattform, zum Beispiel BI-Tools für SQL Server 2005. Proclarity brachte rund 1200 Geschäftskunden und eine spezialisierte Vertriebsmannschaft mit.

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ZDNet.de Redaktion

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