Am Dienstagmorgen wird in einer Kampfabstimmung entschieden, ob die Motorola-Aktionäre Carl Icahn einen Sitz im 13-köpfigen Board gewähren. Seit vier Monaten kämpft der als „Aktivist-Investor“ bezeichnete Multimilliardär Icahn um dieses Mandat.
Das Motorola-Management hat sich schon in mehreren Briefen und in vielen Presseerklärungen gegen einen Sitz von Icahn ausgesprochen. „Sie als verantwortlicher Aktionär sollten sich fragen, ob Carl Icahn im Interesse aller Aktionäre handeln wird, oder nur im Interesse von Carl Icahn“, hieß es in einem offenen Brief. Insbesondere kritisieren die Manager und bisherigen Board-Mitglieder, dass Icahn viel zu wenig Zeit und Wissen für diese Position mitbringe. Hierzu verweisen sie darauf, dass Icahn bereits in acht Aufsichtsgremien vertreten ist.
Icahn sagt jedoch, dass nur er Motorola wieder finanziell flott bekommen könne. Sein Interesse an einem Board-Mandat entstand im Januar, nach dem Motorola zwar Marktanteile gewinnen konnte, trotzdem aber Verluste melden musste. Daraufhin steigerte er seinen Aktienanteil, der inzwischen auf 2,9 Prozent angestiegen ist.
Motorola leidet erheblich unter der verschärften Konkurrenzsituation im weltweiten Handymarkt. Zwar erfreut sich die ultraschmale Razr-Serie größter Beliebtheit, doch die Preise purzeln unaufhörlich, und Analysten sind schon seit geraumer Zeit der Ansicht, dass Motorola bei diesem Produkt zu wenig Marge hat.
Hinzu kommen neue Konkurrenten, beispielsweise Apples äußerst populäres Iphone, das über den Provider AT&T Cingular vertrieben wird.
Carl Icahn erscheint regelmäßig in den US-Medien mit Kampfansagen an Großkonzerne. Voriges Jahr ging sein Name monatelang durch die Presse, als er vergeblich versuchte, Time Warner in einzelne Unternehmen zu zerschlagen und dessen CEO Richard Parson zu feuern.
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