Categories: Sicherheit

Neue Technologie soll Wurm-Epidemien verhindern

Ein Team von Wissenschaftlern der Pennsylvania State University hat eigenen Angaben zufolge eine Technologie entwickelt, die zuverlässig und sehr schnell vor Computerwürmern schützt. Das Programm mit dem Namen Proactive Worm Containment (PWC) soll unbekannte Würmer innerhalb von Millisekunden erkennen. Es analysiert bei Internet-Zugängen die Durchsatzrate von Datenpakten und überwacht die Zahl der gleichzeitigen Verbindungen, anstatt wie bisher nach bestimmten Programmmustern oder Signaturen zu suchen.

„Da der Erfolg vieler Computerwürmer in ihrer schnellen Verbreitung begründet ist, haben wir uns entschieden, die Art des ausgehenden Verkehrs zu überwachen“, erläuterte der Wissenschaftler Peng Liu. Die Forscher gehen davon aus, dass die bisher genutzten Methoden aufgrund ihrer verzögerten Reaktion nicht den bestmöglichen Schutz bieten können. Als Beispiel für die Effektivität ihrer Software führen sie den Slammer-Wurm an, der 2003 Microsofts SQL-Server heimsuchte. Der Schädling hatte innerhalb einer Sekunde 4000 infizierte Datenpakete verschickt. Mit der neuen Technik würden den Wissenschaftlern zufolge zwölf Pakete ausreichen, um den Wurm zu erkennen und die Verbreitung zu stoppen.

Da nicht jede verdächtige Verbindung automatisch einen „bösen“ Hintergrund habe, würden zusätzlich Algorithmen angewandt, die den Verdacht überprüfen und Falschmeldungen vermeiden sollen. Jeder als schädlich erkannt Host werde sofort von seiner Verbindung getrennt. Werde dieses System in vielen Netzen eingesetzt, könnten Massenausbreitungen von Schädlingen effektiv verhindert werden, sagte Liu. PWC biete jedoch keinen Schutz vor Würmern, die sich im Web nur langsam ausbreiten.

Proaktive Technologie wird mittlerweile in so gut wie allen aktuellen Anti-Malware-Applikationen verwendet. Sie erkennt anhand der Beschaffenheit einer Datei, der Abfolge signifikanter Code-Sequenzen oder bestimmter Verhaltensmuster mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit, ob es sich um eine schädliche oder virulente Datei handelt. Aktuelle Lösungen mit proaktiver Technik benötigen jedoch einige Minuten, bis sie eine bösartige Datei identifiziert haben.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Google schließt kritische Sicherheitslücke in Android 14

Weitere schwerwiegende Fehler stecken in Android 12 und 13. Insgesamt bringt der Mai-Patchday 29 Fixes.

3 Stunden ago

IT Sicherheit: digitale Angriffe sicher abwehren

IT-Sicherheit - Erkennen und Abwehren von digitalen Angriffen

8 Stunden ago

Bestverkaufte Smartphones: Apple und Samsung dominieren

Das iPhone 15 Pro Max ist das meistverkaufte Smartphone im ersten Quartal. Das Galaxy S24…

11 Stunden ago

Google: Passkeys schützen mehr als 400 Millionen Google-Konten

Die Passwort-Alternative Passkeys überholt Einmalpasswörter bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung. Auch Microsoft setzt sich aktiv für die…

1 Tag ago

Infostealer: 53 Prozent der Angriffe treffen Unternehmensrechner

Der Anteil steigt seit 2020 um 34 Prozentpunkte. Allein 2023 erfasst Kaspersky rund 10 Millionen…

1 Tag ago

Salesforce: Mit Einstein GPT zurück auf die Überholspur?

Salesforce forciert den Ausbau seiner Industry Clouds. Mit ihrem Prozesswissen könnten deutsche IT-Dienstleister davon profitieren.

2 Tagen ago