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Plasma gegen LCD: Technologiestreit spitzt sich zu

Ein zunehmendes Angebot an hochauflösenden Filmen und Spielen wird in diesem Jahr den ohnehin schwelenden Konkurrenzkampf zwischen den Flachbild-Technologien Plasma und LCD weiter anheizen, berichtet die „Businessweek“. In den vergangenen Monaten hat das LCD-Lager dank milliardenschwerer Investitionen auf dem Flachbild-TV-Markt die Führungsrolle übernommen. Laut Isuppli sind 2006 LCD-TV-Displays im Wert von 22,5 Milliarden Dollar verkauft worden, was einem Plus von 85 Prozent entspricht. Dagegen wurden mit Plasma-TV-Displays nur Umsätze von 7,2 Milliarden Dollar erzielt – ein Zuwachs von 28 Prozent.

Zuletzt hatte sich die Auseinandersetzung um die Gunst der Kunden zudem auch in das bis dato von der Plasma-Technologie dominierte Großformat verlagert. Die Preise haben sich zumindest im 40-Zoll-Segment aneinander angenähert. Schon bald könnte LCD Plasma hier als Mainstream-Technologie ersetzen. In den kommenden Monaten könnte dann zunehmend das 50-Zoll-Format ins Rampenlicht rücken. Hier sind LCD-Fernseher laut Businessweek allerdings immer noch um bis zu 50 Prozent teurer.

„Das Schlachtfeld wird sich im nächsten Jahr in das 50-Zoll-Segment verlagern. Die Plasma-TV-Hersteller können es sich nicht leisten, dort Marktanteile zu verlieren“, erklärt Merryll-Lynch-Analyst Daniel Kim. Die Plasma-Fraktion schaltet deshalb einen Gang hoch. Panasonic etwa will das weltgrößte Plasmawerk aus dem Boden stampfen und lässt sich diese Investition 1,8 Milliarden Euro kosten. Bis 2010 rechnet der Konzern weltweit allein mit 30 Millionen verkauften Plasma-Geräten. Auch LG und Samsung wollen ihre Kapazitäten ausbauen.

Derweil rüstet aber auch die LCD-Branche auf. Im kommenden Herbst soll das drei Milliarden Dollar teure LCD-Werk der achten Generation der LCD-Riesen Sony und Samsung seinen Betrieb aufnehmen. Dann könnten die Preise weiter purzeln. Aus der bisher einzigen existierenden LCD-Fabrik der achten Generation von Sharp stammt der Anfang Januar vorgestellte 108-Zoll-LCD-Fernseher, mit dem der japanische Konzern sich im Konkurrenzkampf mit der Plasma-Technologie im Vorteil sieht. Insgesamt rechnet Sharp im laufenden Jahr mit weltweit 64 Millionen verkauften LCD-Fernsehern, die Hälfte davon in Europa.

ZDNet.de Redaktion

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