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E-Plus: 40 Prozent der Manager müssen gehen

Mit einem radikalen Umbau seiner Organisationsstruktur und der möglichen Auslagerung von Geschäftsbereichen reagiert der drittgrößte deutsche Mobilfunkanbieter E-Plus auf den zunehmenden Verdrängungswettbewerb auf dem Markt. Dabei hat es E-Plus-Chef Michael Krammer auch auf die Managementebene abgesehen. 40 Prozent der leitenden Mitarbeiter stehen vor dem Aus. „Es geht dabei um die Steigerung der Effizienz. Die Zahl der Manager soll von 150 auf 90 sinken“, erklärt E-Plus-Sprecher Jörg Carsten Müller. Insgesamt will E-Plus 300 Stellen streichen.

Im Gegenzug sollen aber die Vertriebskanäle massiv ausgebaut werden. In diesem Bereich will das Unternehmen bis Ende 2007 mindestens 350 zusätzliche Mitarbeiter einstellen. „Damit wollen wir den eigenen Vertrieb gegenüber dem externen stärken. Insbesondere sollen damit die Kundengewinnungskosten reduziert werden“, so Müller. Bis Ende 2007 will E-Plus den Anteil der Mitarbeiter in kundennahen Bereichen von derzeit 42 auf rund 70 Prozent steigern.

Darüber hinaus überlegt E-Plus die Auslagerung einzelner Geschäftsbereiche an Outsourcing-Partner. Dies betreffe vor allem Teile der Netztechnik. „Unser Ziel ist es, in der Technik trotz des steigenden Kostendrucks langfristig Qualität und Arbeitsplätze zu sichern“, sagt Krammer. E-Plus habe bereits einige mögliche Outsourcing-Partner identifiziert. Bis Anfang Oktober soll die Angebotsausschreibung erfolgen, meint E-Plus-Sprecher Müller.

Nach dem Willen des ehemaligen Telering-Chefs Krammer sollen die Kostenvorteile in günstige Preise für den Kunden, Netzoptimierung und eine nachhaltige Profitabilität des Unternehmens münden. Der Umbau soll zudem weiteres Wachstum ermöglichen. In den vergangenen Monaten hatte E-Plus mit seinen neuen Eigen- und Partnermarken wie dem Billigdienst Simyo bereits Erfolge feiern können und nach eigenen Angaben allein bei den neuen Initiativen bis Juni 2006 drei Millionen Kunden gewinnen können.

Allein im abgelaufenen zweiten Quartal konnte E-Plus sein EBITDA um 73 Prozent auf 267 Millionen Euro verbessern. Mit einer Steigerung der Kundenzahl um 410.000 auf insgesamt 11,85 Millionen ist das Unternehmen schneller als der Markt gewachsen und hat den Abstand zu Verfolger O2 ausbauen können.

ZDNet.de Redaktion

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