Triple-Play hemmt Internet, Telefonie und Pay-TV

Einem aktuellen Forschungsbericht des Meinungsforschungsinstituts Analysys zufolge führt die Zunahme der Triple-Play- und Multi-Service-Angebote zu einem Rückgang des Gesamtmarktes für Festnetztelefonie, Internet und Bezahlfernsehen.

„Der Konsument im europäischen Gesamtmarkt ist nicht bereit, mehr Geld für Kommunikation auszugeben. Im Gegenteil, attraktive Triple-Play-Angebote könnten bis 2011 den Gesamtmarkt um neun Prozent schrumpfen lassen. Damit ist auch das Risiko gegeben, dass die Ausgaben für Pay-TV sinken, da Fernsehen in den preiswerten Triple-Play-Paketen bereits enhalten ist“, erklärt Stephan Sale, Leiter des Untersuchungsberichts von Analysys.

Im Detail werden dem Bericht zufolge elf Prozent der westeuropäischen Haushalte bis zum Jahr 2011 Triple-Play-Pakete abonnieren, während es Ende 2005 nur drei Prozent waren. Die Ausgaben für Triple Play werden sich voraussichtlich bis 2011 zwischen 14,8 und 16,2 Milliarden Euro bewegen. Nach Meinung der Marktforscher müsste mehr Geld in TV-Inhalte, insbesondere Pay-TV, und technologische Investitionen gesteckt werden, damit der Abnehmer die bisherigen Preise weiter zahlt.

Bei zunehmender Programmverschlechterung komme es zum prognostizierten Einbruch. „In Deutschland etwa haben es Pay-TV-Anbieter aufgrund des breiten Free-TV-Angebotes ohnehin schon schwer, was sich mit den steigenden Triple-Play-Angeboten noch verschlechtern wird. Derartige Anbieter müssen auf eine bessere, kritischere und exklusivere Programmgestaltung setzen“, so Andreas Vlasic, Medienexperte vom Medien-Institut Ludwigshafen.

ZDNet.de Redaktion

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