Der Chiphersteller Infineon hat seine Verluste im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres, das am 31. Dezember zu Ende gegangen ist, fast verdoppelt. Bei einem Umsatz von 1,7 Milliarden Euro beläuft sich das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) auf ein Minus von 122 Millionen Euro. Grund für das schlechte Abschneiden sei der starke Preisverfall in der Speicherchipsparte, teilt das Unternehmen mit. Der Nettoverlust liegt mit 183 Millionen Euro deutlich über dem des Vorjahres von 100 Millionen Euro.
Die positiven Ergebnisse in der Logikchip-Sparte hätten die Verluste bei den Speicherchips nicht ausgleichen können, heißt es von Seiten Infineons. Im Speicherchip-Bereich lag der Verlust bei 118 Millionen Euro bei einem Umsatz von 678 Millionen Euro. In den beiden Logikchip-Segmenten, Automobil- und Industrieelektronik sowie Multimarket und Kommunikation, hat Infineon ein positives EBIT von 30 Millionen Euro bei einem Umsatz von 986 Millionen Euro erreicht. Um die finanzielle Talfahrt des Unternehmens zu bremsen, will die ehemalige Siemens-Tochter den defizitären Speicherchip-Bereich von der Logikchip-Sparte Mitte dieses Jahres abspalten.
Der Nettoverlust ist im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2005/06 um 100 Millionen Euro höher ausgefallen als von Analysten erwartet. Im Gegensatz zur Speicherchip-Sparte ist das Ergebnis der Logikchips besser ausgefallen als erwartet. Dies sei ein Zeichen dafür, dass die Restrukturierungsmaßnahmen im Bereich Multimarket- und Kommunikation greifen, so ein Analyst. Verläuft die Spaltung des Unternehmens nach Plan, will sich Infineon auf die Produktion von Speicherchips konzentrieren.
Den vollständigen Quartalsbericht will Infineon am Dienstag veröffentlichen. Die Aktie des Chipherstellers ist nach der Bekanntgabe der vorläufigen Ergebnisse weiter in den Keller gerasselt. Am Freitag schloss Infineon mit einem Minus von 4,6 Prozent. Der Chiphersteller ist mit dem Ergebnis des ersten Quartals hinter den eigenen Erwartungen geblieben. Im November 2005 hat Infineon leicht steigende Umsätze für das erste Quartal 2005/06 angekündigt. Insgesamt wolle man im laufenden Geschäftsjahr um mindestens sechs bis acht Prozent wachsen, so Infineon im vergangenen November. Ob das krisengebeutelte Unternehmen diese Prognose revidieren muss, wird sich nächste Woche klären.
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