F 600 Hygenius: Mercedes-Benz hält der Brennstoffzelle die Treue


Auf der gerade zu Ende gegangenen Tokyo Motor Show (19. Oktober bis 6. November) hat Merzedes-Benz ein Projekt präsentiert, dass einen Einblick in die besternte Automobilwelt des nächsten Jahrzehnts gibt. Der F 600 Hygenius ist ausgestattet mit einem 85 kW/115 PS starken, emissionsfreien Brennstoffzellen-Antrieb. So verbraucht der familiengerecht konzipierte Kompaktwagen umgerechnet nur 2,9 Liter je 100 Kilometer und fährt mit einer Tankfüllung Wasserstoff über 400 Kilometer weit.

„Damit machen wir einen großen Schritt auf dem Weg zur Marktreife des Brennstoffzellen-Antriebs, die wir zwischen 2012 und 2015 erreichen wollen“, sagt Dr. Thomas Weber, Vorstandsmitglied der Daimler-Chrysler AG für Forschung und Technologie sowie die Entwicklung der Mercedes Car Group. „Mit der Brennstoffzelle stellen wir die Energieversorgung für den Straßenverkehr in Zukunft auf eine neue Grundlage und werden die Umweltverträglichkeit der Autos nochmals nachhaltig verbessern.“ Darüber hinaus stellt Mercedes-Benz in dem Forschungsfahrzeug ein Bedienkonzept mit virtuellen Displays, neuartige Sitze und andere bahnbrechende Technologien für mehr Sicherheit und höheren Komfort vor.

Brennstoffzellen erzeugen aus der chemischen Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff Strom. Dabei entstehen keine Emissionen. „Diese zukunftsweisende Technologie haben wir entscheidend weiterentwickelt“, sagt Professor Dr. Herbert Kohler, Leiter der Forschungsdirektion Fahrzeugaufbau und Antrieb bei Daimler-Chrysler. „Die Brennstoffzelle des F 600 Hygenius ist rund 40 Prozent kleiner als bisher, arbeitet noch effizienter und zeichnet sich durch gutes Kaltstartverhaltent aus. Dafür sorgen Innovationen wie die Neukonzeption der Brennstoffzellen-Stacks, ein elektrischer Turbolader und ein neues Be- und Entfeuchtungssystem.“

Bei einer Spitzenleistung von 85 kW/115 PS erreicht der F 600 Hygenius ein maximales Drehmoment von 350 Newtonmetern. Die Dauerleistung des Brennstoffzellen-Antriebs beträgt 60 kW/82 PS bei einem Drehmoment von 250 Newtonmetern. Da nicht benötigte Energie in einer leistungsstarken Lithium-Ionen-Batterie gespeichert wird, arbeitet das System ähnlich wie ein Hybridantrieb und nutzt in jeder Fahrsituation die jeweils beste Energiequelle. Der Elektromotor wird beispielsweise beim Einparken oder Rangieren nur aus der Batterie mit Strom versorgt, während beim Beschleunigen Brennstoffzelle und Batterie gemeinsam Energie liefern. Beim Bremsen dient der Elektromotor als Generator und lädt die Batterie auf. So wird Antriebsenergie zurück gewonnen.

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ZDNet.de Redaktion

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