Gefährliche Handyakkus: Nokia greift durch

Der Handyhersteller Nokia hat einen Stuttgarter Großhändler angezeigt, der im Verdacht stehen soll, große Mengen an gefälschten Handy-Akkus verkauft zu haben. Wie das Nachrichtenmagazin Focus berichtete, sollen bereits im Jahr 2003 Plagiate an einen belgischen Händler geliefert worden sein. Von Nokia beauftragte Detektive seien bei einer Razzia im Juni 2005 erneut fündig geworden.

Der beschuldigte Händler weist die Vorwürfe zurück. Er habe die Akkus über lizenzierte Lieferanten bezogen. Sein Verteidiger betonte, dass es selbst für das geschulte Auge nicht möglich sei, die Fälschungen zu erkennen.

Die Problematik gefälschter Akkus, die bei Überhitzung explodieren könnten, beschäftigt den Konzern schon seit Jahren. Im November 2003 kündigte Nokia an, seine Kunden mit Informationen zu versorgen, wie Fälschungen zu erkennen sind. Fotos der Plagiate wurden veröffentlicht. Ende 2004 wurde ein Sicherheitssystem mit Hologramm-Aufklebern gestartet. Jeder Akku wird mit einem 20-stelligen Code versehen, mit dem online die Echtheit des Stromlieferanten überprüft werden kann.

„Im Geschäft sind die Fälschungen leider kaum von echten Produkten zu unterscheiden“, so Nokia-Sprecherin Barbara Fürchtegott. „Das Akku-Check-System hilft dem Konsumenten, Fälschungen zu erkennen.“ Identifizierte Plagiate sollen Kunden umgehend zum Händler zurückbringen, legte Fürchtegott nahe. „Wir halten unsere Vertriebspartner an, Fälschungen aus dem Verkehr zu ziehen.“

ZDNet.de Redaktion

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