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Siemens launcht Software für mehr Netzkapazität

Der Elektronikkonzern Siemens hat eine Software entwickelt, die eine Effizienzsteigerung von Transportnetzen um bis zu 30 Prozent erlauben soll. Die Lösung nutzt mögliche Synenergien bei der Einrichtung der Ersatzkapazitäten und erstellt einen Sicherheitspuffer gegen Netzausfälle, so das Unternehmen. Die Betreiber der Netze könnten ihre Netze dadurch, bei gleichen Kosten, höher auslasten.

Die Software verwendet Technologien aus der Welt des Internet-Protokolls (IP). Wird beim IP eine Verbindung zwischen Client und Server hergestellt, suchen sich die Datenpakete für jede Verbindung den besten Weg durchs weltweite Netzwerk. Dadurch kann eine optimale Auslastung erreicht werden. „Die gleiche Technologie kann auch auf einer Ebene tiefer für mehr Flexibilität sorgen“, erklärt Andreas Iselt, Projektleiter für High Speed Networks bei Siemens. „Denn unter der virtuellen Welt der IP-Verbindungen steckt die Ebene der so genannten Transportnetze, also physikalische Verbindungen wie Glasfaserleitungen zwischen einzelnen Teilen des Netzes“, so Iselt.

In dieser Ebene werden sämtliche Daten zu größeren Paketen zusammengefasst und über Backbone-Netze verschickt. Bei den Transportnetzen gab es bisher zwischen den Geräten verschiedener Hersteller keine standardisierten Signalisierungsprotokolle. Die Übergänge zwischen den Netzen unterschiedlicher Betreiber und zwischen Geräten unterschiedlicher Hersteller sind fest konfiguriert. Werden sie nicht gebraucht, liegen Netzressourcen brach. Mit der von Siemens entwickelten Software können diese Kapazitäten nun verwendet werden.

Die Siemens-Lösung nutzt GMPLS-Protokolle (Generalized Multi-Protocol Label Switching), die durch die entsprechenden Gremien (ITU-T, IETF und OIF) spezifiziert sind. Durch die GMPLS-Protokolle verständigen sich die einzelnen Netzelemente automatisch untereinander über den Datenweg und brauchen nicht mehr extra konfiguriert werden. „Wenn einer in Berlin sagt, ich brauche eine Ein-Gigabit-Ethernet-Verbindung nach München, dann machen das die Netzelemente in Zukunft untereinander selber aus“, erklärt Iselt. Damit kann der Datenverkehr auch automatisch umgeleitet werden, wenn ein Netzelement ausfällt. Mit dem Cross-Connect SN16000 vom Siemens-Partner Sycamore bietet Siemens Communications bereits eine erste GMPLS-Lösung mit dieser Technik. Bereits eingesetzte Geräte können ebenfalls mit der neuen Software ausgestattet werden.

ZDNet.de Redaktion

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