Der Prozessorhersteller AMD hat vor einem Gericht im US-Bundesstaat Delaware eine Kartellrechtsklage gegen Intel eingereicht. Das Unternehmen soll sein Monopol im Markt für x86-Prozessoren unrechtmäßig aufrechterhalten haben, in dem Kunden daran gehindert worden seien, mit AMD Geschäfte zu machen.
„Überall auf der Welt sollte den Kunden die Freiheit zustehen, die von ihnen gewünschten Produkte auszuwählen, und von innovativen Produkten zu profitieren. Diese Freiheit wird ihnen
auf dem Mikroprozessormarkt geraubt“, sagte Hector Ruiz, Chairman of the Board, President und CEO von AMD. „Egal ob durch höhere Preise aufgrund von Monopolstellungen oder durch eine beschränkte Zahl von Wahlmöglichkeiten auf dem Markt oder durch Beeinträchtigungen der Innovation – Menschen aus Osaka, Frankfurt oder Chicago zahlen jeden Tag den Preis in bar dafür, dass Intel seine Monopolstellung missbraucht.“
Intel-Sprecher Christian Anderka sagte gegenüber ZDNet, dass sein Unternehmen weder vom Gericht noch von AMD über die Klage informiert worden sei. Er wollte den Sachverhalt daher nicht kommentieren.
Die Klage kommt nach einer Entscheidung der japanischen Fair Trade Commission, die festgestellt hat, dass Intel seine Position ausgenutzt hat, um fairen und offenen Wettbewerb zu verhindern. Intel habe durch illegale Geschäftspraktiken AMD an der Ausweitung seines Marktanteils gehindert.
Die von AMD beauftragte Kanzlei O’Melveny & Myers LLP habe eine intensive Untersuchung des Sachverhalts vorgenommen. Diese habe ergeben, dass Intel zum Schaden von Konsumenten weltweit seine eigenen Kunden daran gehindert habe, mit AMD Geschäft zu machen.
So seien Dell, Sony, Toshiba, Gateway und Hitachi gegen sofortige Zahlungen dazu gedrägt worden, Exklusivverträge mit Intel einzugehen. Auch sei mit Preisen und Fördermitteln gearbeitet worden, um AMD auszuschließen.
Branchenberichten und den Untersuchungen der japanischen Behörden habe Intel an Dell und Toshiba große Summen bezahlt, damit diese keine geschäftlichen Verbindungen mit AMD eingehen. Auch Sony sei für Exklusivverträge bezahlt worden. Der Anteil an AMD-Produkten bei Sony sei daraufhin von 32 Prozent im Jahr 2002 auf acht Prozent im Jahr 2003 auf inzwischen null Prozent zurück gegangen.
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