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TH Aachen veranstaltet Hacker-Kurs

Einige Studenten der Technische Hochschule Aachen bekommen etwas beigebracht, das eigentlich verboten ist: Sie lernen, wie man Computerprogramme knackt. „Nur wer weiß wie man angreift, kann sich auch richtig verteidigen“, heißt das Motto. Das Sommerseminar des Informatikstudiengangs der Hochschule bietet neben Vorlesungen zum Thema IT-Sicherheit auch eine praktische „Laborarbeit“. In Teams machen sich dabei die Studenten an Computersystemen zu schaffen und versuchen „Sicherheitsschlösser“ der Programme zu knacken. Ein beliebtes Opfer sind beispielsweise Applikationen von Microsoft. So sollen die Gruppen versuchen, den Outlook-Inhalt eines anderen Uni-Computers auszuspionieren.

Im Prinzip lernen die Teilnehmer in dem Seminar, wie man in Computer einbricht. Als problematisch sieht Felix Freiling, IT-Professor an der Aachener Hochschule, das allerdings nicht an. „Das was wir machen ist vergleichbar mit Crash-Tests in der Automobilbranche. Dort werden Autos vor die Wand gefahren, um Sicherheitslücken zu finden. Wir machen das Gleiche mit Computerprogrammen“, sagt er. Die Teilnehmer sollen lernen, wie Hacker zu denken. Mit diesem Wissen können Sie nach Auffassung der Dozenten später Systeme entwickeln, die sicher vor derartigen Angreifern sind.

Große Unternehmen haben bereits jetzt Interesse an den Ergebnissen des Sommerlehrgangs angemeldet. Und nicht nur das: Auch die Absolventen des Diplom-Informatikstudiengangs mit Schwerpunkt IT-Sicherheit sind sehr begehrt und werden bereits zu Studienzeiten von Unternehmen umworben, sagt Felix Ferling.

Die rheinisch-westfälische technische Hochschule Aachen hat sich mit praxisnahen Lehrgängen in den vergangenen zwei Jahren einen Namen gemacht und gehört neben der Technischen Universität Darmstadt zu den Vorreiter-Unis in Sachen IT-Sicherheit. Mit Veranstaltungen wie der „Aachen Summerschool Applied IT-Security“, dem „Hacker Praktikum“ und dem „Penetration-Testing Crash Kurs“ wollen sie ihre Studenten in Sachen Sicherheitstechnik auf dem neusten Stand halten.

Auch im internationalen Vergleich können sich die Aachener Informatikstudenten sehen lassen. Beim weltgrößten Anti-Hacker-Wettbewerb vor zwei Wochen haben sie den zweiten Platz belegt. Nur die Kommilitonen aus Mailand waren besser.

Bei dem Anti-Hacker-Wettbewerb mussten Informatikstudenten von elf Universitäten aus Deutschland, Italien und den USA ihren Rechner gegen Angriffe der anderen Teams aus dem Internet verteidigen. Basislager für jede Mannschaft war die eigene Hochschule. Schauplatz des Computerkampfes war ein abgesichertes privates Internet, das nur den Anti-Hacker-Teams offen stand. Die Mannschaften versuchten sechs Stunden lang, in das System des Gegners einzudringen und dort an Informationen zu gelangen.

ZDNet.de Redaktion

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