Das Startup-Unternehmen Orion Multisystems hat begonnen, eine Workstation mit 96 Prozessoren und 192 GByte RAM auszuliefern. Preise für das Gerät beginnen bei 100.000 Dollar. Es wendet sich an Ingenieure, Grafikdesigner und Wissenschaftler, die komplexe Berechnungen benötigen, etwa in der Biologie.
Orion ist auf Workstations mit Prozessor-Clustern spezialisiert. Diese Art Computer teilt komplexe Aufgaben so auf, dass sie von mehreren verbundenen Prozessoren simultan abgearbeitet werden können. Clustering ist seit Jahren bei Servern verbreitet, aber im Workstation-Bereich eine neue Entwicklung.
Orion hatte sein Geschäft im vergangenen Oktober mit einem Zwölf-CPU-Desktop aufgenommen. Mittlerweile habe man 30 bis 40 Kunden, sagt der Gründer, Colin Hunter. Darunter seien die US-Gesundheitsämter, eine Reihe russischer Ölfirmen und das NASA-Labor für die Erforschung von Düsentriebsystemen. Dieses teste einen Rechner mit 96 Prozessoren.
Hunter meint, immer mehr Wissenschaftler benötigten die Rechenleistung eines Clusters. Ein Forscher, der an einem neuen Arzneimittel arbeite, müsse bislang noch eine bestimmte Arbeitszeit eines Clusters im Serverraum seines Arbeitgebers buchen. „Diese Arbeit findet zu ungewöhnlichen Tageszeiten statt. Außerdem möchten die Wissenschaftler ihre technischen Ressourcen lieber selbst im Griff haben“, sagt Hunter.
Roger Kay von IDC schätzt die Chancen von Orion als mittelprächtig ein: „Der Markt für Workstations ist sehr konstant und umfasst etwa 1,5 Millionen Einheiten. Orion kann sich hier sicher einen Marktanteil erobern.“ Allerdings sei das Problem des Unternehmens, dass es bisher nur Prozessoren von Transmeta einsetze. Laut dem Gründer, Colin Hunter, untersucht man aber bereits CPUs anderer Hersteller. Außerdem seien Rechner mit mehr und schnelleren CPUs sowie die Integration von 64-Bit-Software geplant.
Microsoft hat für Herbst 2005 eine Version von Windows für Cluster angekündigt.
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