Google steht vor dem Launch einer Volltextsuche, die den Inhalt digitaler Bücher auf Stichworte durchsuchen kann. Mit dem Service für Verlage wildert der Suchmaschinenbetreiber aus dem kalifornischen Mountain View im Revier von Amazon, berichtet das „Wall Street Journal“ heute. Amazon hat im Vorjahr einen ähnlichen Service namens „Search Inside the Book“ gestartet, ist mit der Suchmaschine A9 aber auch selbst in den Kernbereich von Google vorgedrungen. Die neue Rivalität von Google und Amazon ist nur ein Beispiel für die Erosion der Grenzen einst klar abgesteckter Online-Märkte.
„Google, Yahoo, Amazon und Ebay sind auf Kollisionskurs“, meint Bill Gross, Chef der Venture-Capital-Firma Idealab. Alle großen Internetunternehmen betreten das Territorium des anderen, so Gross. Das werde zu interessanten Schlachten führen. Google spielte hingegen die neue Rivalität herunter. Der Service für Verlage sei vor allem auf Werbeeinnahmen aus, die mit den Verlagen geteilt werden. Die Volltextsuche in Büchern beinhalte Links zu Online-Händlern wie Amazon. Von einer Rivalität könne also keine Rede sein.
Dennoch geht die Evolution der Internetunternehmen in Richtung umfassende Webservices. Die großen Namen der Branche treten sich dabei zunehmend auf die Füße. Dabei hängt die Wettbewerbsfähigkeit laut WSJ zunehmend von den technischen Interfaces ab, mit denen Entwickler von Webservices arbeiten. Amazon, eBay und andere Internetgrößen versuchen demnach ihre Websites als eine Art Standard zu etablieren, an denen Entwickler von Webservices nicht vorbei können. So soll die Wettbewerbsfähigkeit erhalten bleiben. Gleichzeitig treten die Online-Riesen damit aber auch in Konkurrenz zu Offline-Giganten wie Microsoft.
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