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DRM: Konsortium will inkompatible Formate überbrücken

Ein als „Coral“ bezeichnetes Konsortium, dem unter anderem Hewlett-Packard, Sony, Philips, Samsung, Matsushita, Twentieth Century Fox und Intertrust angehören, will Spezifikationen entwickeln, mit denen sich der DRM-Schutz von Inhalten in andere, eigentlich inkompatible DRM-Technologien umzuwandeln lassen soll. Dadurch soll dem Chaos aus inkompatibler Hardware und Content ein Ende bereitet werden. Eine einheitliche DRM-Plattform soll jedoch nicht am Ende der Bemühungen stehen.

Die Probleme mit inkompatiblen DRM-Formaten wurden im vergangenen Jahr besonders deutlich, da durch den Erfolg von Apples Musik-Downloadservice Itunes und dem Ipod erstmals breite Nutzergruppen mit DRM in Kontakt kamen. So lassen sich im Itunes Music Store gekaufte Musikstücke nur mit dem Ipod abspielen. Andere mobile Player können aufgrund der Weigerung Apples, seine DRM-Technologie „Fairplay“ auch an andere Hersteller zu lizenzieren, mit den Dateien nichts anfangen.

„Das Problem wurde mit der zunehmenden Nutzung von DRM immer schlimmer, nicht besser“, so Tatal Shamoon, CEO von Intertrust. Ziel des Konsortiums sei es, eine Möglichkeit zu finden, um inkompatible DRM-Formate zu vernetzen, es Unternehmen aber trotzdem zu ermöglichen, eigene DRM-Technologien zu entwickeln.

Real Networks hat in seiner neuesten Player-Version bereits ein ähnliches System eingeführt. So können die im eigenen Musik-Downloadservice gekauften Songs je nach Zielgerät mit einer bestimmten DRM-Technologie versehen werden. Da Apple sein Fairplay jedoch nicht lizenziert, hat Real die Technologie kurzerhand nachgebaut, worauf Apple mit juristischen Konsequenzen gedroht hat. Real Networks wirbt damit, den einzigen Ipod-kompatiblen Dienst zu betreiben.

Auch wenn Coral ein Schritt in die richtige Richtung zu sein scheint, sitzen zwei der einflussreichsten DRM-Verfechter nicht mit im Boot: Apple und Microsoft. Ob sich Coral auch ohne die Unterstützung der beiden Kontrahenten durchsetzten kann, muss sich in den nächsten Jahren zeigen.

ZDNet.de Redaktion

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