Tivo und Netflix wollen Videoverleih umkrempeln

Die Online-Videothek Netflix und Tivo, Produzent digitaler Videorekorder, haben eine Allianz bei Entwicklung und Vertrieb digitaler Filme geschlossen. Wie das „Wall Street Journal“ (WSJ) heute berichtet, wollen die beiden Unternehmen gemeinsam mit Hollywood-Studios eine sichere Technologie zum Vertrieb von Filmen via Breitband-Internet entwickeln. Die Allianz der beiden Branchenpioniere hat in den USA große Symbolkraft, obwohl auch Konzernriesen wie Microsoft und Sony an derartigen DRM-Technologien arbeiten.

„Das Internet steht als Vertriebsinstrument für Content wirklich erst am Anfang. Langfristig glauben wir, dass das die Art und Weise sein wird, wie Filme geliefert werden“, sagte Netflix-Pressesprecherin Shernaz Daver dem IT-Portal Cnet. Bisher liefert Netflix die im Internet bestellten Filme per Postversand aus. Das Unternehmen hat schon zuvor angekündigt Ende 2005 einen Video-on-demand-Vertrieb im Internet zu starten.

Tivo ist der populärste Hersteller digitaler Videorekorder in den USA und Pionier auf diesem Gebiet. Die Tivo-Geräte können bisher nur von Kabel- und Satellitenfernsehen sowie von analogem TV via Hausantenne aufzeichnen. 2005 will Tivo Software und Set-Top-Boxen auf den Markt bringen, die auch Content aus dem Internet aufzeichnen bzw. internet-basierte VOD-Dienste nutzen können.

Tivo will mit den großen Hollywood-Studios zusammenarbeiten. Die Unterstützung Hollywoods ist für ein VOD-Service von essenzieller Bedeutung. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die beiden Pioniere hier Erfolg haben. Die Studios betreiben mit Movielink einen eigenen Download-Service und waren bei bisherigen Ansätzen wenig kooperativ. Allerdings haben zuletzt auch IT-Riesen wie Microsoft die Verschmelzung von Computer, Internet und TV zur obersten Priorität erklärt. Tivo hat derzeit rund zwei Millionen Abonnenten. Netflix kann auf mehr als zwei Millionen Kunden und ein Angebot von 25.000 Filmtiteln verweisen.

ZDNet.de Redaktion

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