Im Kampf der Musikindustrie gegen die Tauschbörsen im Internet schlagen nun die User zurück. Die Mutter einer minderjährigen Userin aus New Jersey hat eine Klage gegen drei große Musikkonzerne eingebracht und wirft diesen „verbrecherische Erpressung“ vor. Die Musiklobby Recording Industry of America Association (RIAA) agiere nicht anders als das organisierte Verbrechen, lautet der Vorwurf von Michele Scimeca.
Die RIAA hat bisher insgesamt 1.500 Klagen gegen Tauschbörsenuser eingebracht. Erst am Mittwoch war eine neue Klagewelle gegen insgesamt 531 unbekannte User publik geworden. In genau 381 Fällen hat der Musikverband die Klagen wieder zurückgezogen, nachdem die betroffenen User Schadenersatzzahlungen in der Höhe von 3000 bis 10.000 Dollar geleistet haben.
Auf der anderen Seite haben nach Angaben des Musikverbandes etwa eine „Handvoll Personen“ unter verschiedenen Titeln Gegenklagen eingebracht. Scimeca war von der RIAA im vergangenen Jahr verklagt worden, weil ihre minderjährige Tochter auf der Tauschbörse KaZaA mehr als 1000 Titel angeboten haben soll. In ihrer Gegenklage wirft die Frau aus New Jersey dem Branchenverband quasi Mafiamethoden vor.
Indem die RIAA erst eine Klage einbringe und dann eine Niederlegung der Klage gegen Zahlung einer Pönale anbiete, verstoße der Musikverband gegen die selben Gesetze, die sonst bei Gangstern und dem organisierten Verbrechen Anwendung finden.
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