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Hausdurchsuchung bei KaZaA

Die Musiklobby hat im Kampf gegen die Tauschbörse KaZaA einen Gang zugelegt. So hat die australische Musikindustrie eine gerichtliche Hausdurchsuchung in der KaZaA-Zentrale in Sydney sowie Durchsuchungen bei Universitäten, Internet Service Providern und Telekom-Gesellschaften erwirkt. Die Musikindustrie erhofft sich von der Maßnahme Beweise über illegale Filesharing-Aktivitäten zu erhalten, berichtet AustralianIT.

Die Hausdurchsuchungen erfolgen aufgrund einer so genannten „Anton Pillar order“, wonach jene, die ein Copyright an einer Sache geltend machen, Räumlichkeiten betreten und Dokumente untersuchen dürfen. Mit dem Schritt hat die Musikindustrie den Kampf gegen angebliche Piraterie verschärft.

Australien, von wo aus KaZaA offiziell operiert, gilt als Vorreiter in der Auseinandersetzung mit Tauschbörsen. So wurden im November vergangenen Jahres zwei Studenten aus Sydney zu 18 Monaten bedingter Haft verurteilt, weil sie über eine Site 1000 Songs zum Download angeboten hatten.

Dagegen musste die Musikindustrie in der letzten Zeit auch einige Niederlagen hinnehmen. So hat ein niederländisches Gericht eine Entscheidung aufrecht erhalten, wonach die ursprünglichen Entwickler der KaZaA-Software, zwei holländische Programmierer, nicht für Copyright-Verletzungen durch User verantwortlich gemacht werden können.

Darüber hinaus ist erst im Januar Sharman Networks, der Besitzer von KaZaA, in die Gegenoffensive gegangen und hat seinerseits eine Klage gegen die Musik- und Filmindustrie eingebracht, ironischerweise wegen Copyright-Verletzung. Sharman behauptet in der Klage, dass der US-Musikverband RIAA bei der Suche nach klagbaren Usern im Internet unlizenzierte Versionen von KaZaA-Software verwendet hat.

ZDNet.de Redaktion

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