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MPL: Serielles Interface für Mobile Devices

Der Halbleiterhersteller National Semiconductor hat den Physical Layer eines neuen Interface-Standards mit der Bezeichnung „Mobile Pixel Link“ (MPL) vorgestellt. Das Unternehmen leitet damit die erste Phase eines Standardisierungsprozesses für eine neue serielle Schnittstelle zwischen Displays, Kameras und dem Basisband-/Applikationsprozessor in Mobiltelefonen ein. Dazu arbeitet National zur Zeit mit führenden Unternehmen aus der Mobilfunkindustrie wie Philips, Sony-Ericsson und Wavecom an der Entwicklung einer standardisierten Schnittstelle, die künftige Interoperabilität garantiert.

Die bislang üblichen parallelen Verbindungslösungen mit Folien-Flachbandkabeln sind relativ störanfällig. Die serielle Schnittstelle MPL soll für eine niedrigere Stromaufnahme, geringeres Rauschen und hohe Zuverlässigkeit sorgen. „Die neue MPL-Technologie löst damit zum einen aktuelle Design-Probleme bei Mobiltelefonherstellern, zum anderen stellt sie den Ausgangspunkt für Nationals Initiative dar, innerhalb der Industrie einen Konsens bezüglich eines Protokolls für einen neuen offenen seriellen Interface-Standard für tragbare Geräte zu erzielen“, verspricht National Semiconductor.

MPL soll das in der Industrie verbreitete Problem vermeiden, dass breite, parallele Datenübertragungswege zu Kamerasensoren und Displays eine hohe Verlustleistung und größere elektromagnetische Störungen aufweisen. MPL reduziert die Stromaufnahme, elektromagnetische Interferenzen (EMV) und Systemkosten, erhöht die Zuverlässigkeit und erleichtert das mechanische Design von mobilen Endgeräten.

„Wir konzipieren MPL von Anfang an als offenen, lizenzfreien Standard. In der gleichen Weise, in der National Semiconductor Mitte der 1990er Jahre die Umstellung der Notebook-Industrie auf Display-Interfaces mit LVDS-Technik (Low Voltage Differential Signaling) forcierte, wollen wir jetzt die Branche dazu veranlassen, einen offenen Standard für serielle Schnittstellen für mobile Endgeräte festzulegen“, sagte Peter Henry, Vice President der Portable Power Systems Group von National Semiconductor.

Die erste Version des MPL ist ein stromgesteuerter Physical Layer (single-ended) mit extrem niedriger Verlustleistung und Störstrahlung, der es ermöglicht, bestehende parallele Schnittstellen unkompliziert zu serialisieren. Der jetzt vorgestellte MPL-Physical Layer ist der erste Schritt auf dem Weg zu MPL Level-1, der auf dem gleichen physikalischen Layer basiert und ein lizenzfreies paket-basiertes Protokoll bieten wird, das Interoperabilität zwischen den Produkten verschiedener Peripherie-Lieferanten schafft.

In Zusammenarbeit mit führenden Geräteherstellern geht National davon aus, dass der MPL Level-1 Standard durch ein Konsortium oder ein anerkanntes internationales Standardisierungsgremium wie zum Beispiel die Mobile Industry Processor Interface (MIPI) Alliance zur Markteinführung gelangen wird.

ZDNet.de Redaktion

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