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SoftM: SAP-Beteiligung an DCW verbessert die eigene Position

So sieht sich die Münchner ERP-Softwarehaus Soft-M und deren Tochterunternehmen Schilling Software, ein Spezialist für Rechnungswesen auf der AS/400, durch die angekündigte Beteiligung gestärkt, wie Ralf Gärtner, Vorstand Marketing und Vertrieb bei Soft M in München, auf einer Pressekonferenz mitteilte. „Die Irritation und auch die Enttäuschung bei den DCW-Kunden ist groß“, gibt Gärtner zu Protokoll. Viele der Kunden hätten sich ganz bewusst wegen der hohen Komplexität, der geringen Tauglichkeit für den Mittelstand gegen die Produkte aus Walldorf entschieden. Auch wollten viele Anwender Software und Beratung aus einer Hand geliefert bekommen und hätten sich deshalb damals für DCW entschieden. Bei SAP dagegen wird der Mittelstandkanal nur über Partner abgedeckt.

Dass sich SAP nicht wegen der Produkte an DCW beteiligen möchte, erklärt der Walldorfer Konzern inzwischen. So komme für Christoph Behrendt, der als Senior Vice President Small and Medium Business die Entwicklung für mittelständische Software verantwortet, eine Weiterentwicklung der DCW-Systeme nicht in Frage, da diese praktisch die gleichen Funktionen abdecke wie die eigenen Produktlinien. Die Entscheidung für DCW Software begründet SAP mit dem Mittelstands-Know-how des Anbieters, dessen Expertise in Java, C++ und RPG sowie der räumlichen Nähe zu Walldorf. Die DCW-Produkte will SAP nur noch fünf Jahre zu den vertraglich vereinbarten Wartungskonditionen weiterpflegen. Kunden sollen auf ein mySAP-Produkt oder die Mittelstandslinie „Business One“ umschwenken. Den Firmen werde man „attraktive Angebote“ unterbreiten heißt es aus SAP-Kreisen ohne Details zu nennen.

Hier sieht Soft-M-Manager Gärtner seine Company gut positioniert, künftig DCW-Kunden für sich gewinnen zu können: „Die von SAP vorgesehene Migration könnte schwierig werden, denn die ERP-Systeme unterscheiden sich in ihrem Aufbau stark voneinander. Aber die Programme von DCW Software laufen genau wie unsere Lösungen auf der I-Series-Plattform und hier haben wir gegenüber SAP deutliche technische und kostenmäßige Vorteile“, teilte er mit. Zwar ließen sich die mySAP-Produkte auch auf der IBM-Rechner-Serie betreiben, sodass Anwendern nicht auch noch ein Plattformwechsel ins Haus stünde, allerdings seien die Betriebskosten höher, und zudem müssten die SAP-Neukunden in Schulungen investieren.

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ZDNet.de Redaktion

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