Der Philips-Konzern will in jedem Fall an seiner noch verlustreichen Halbleitersparte festhalten. Philips-Chef Gerard Kleisterlee sagte der „Wirtschaftswoche“: „Die Halbleitersparte ist entscheidend für unsere Unternehmensstrategie. Nur mit den Entwicklungen, die wir dort machen, schaffen wir uns einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz.“
Philips könne nur überleben, „wenn wir Technologieführer bleiben.“ Darin liege auch die Chance, die Erträge zu steigern. „Die Margen bei Konsumprodukten liegen, wenn überhaupt, nur knapp über Null. Aber unsere Erträge aus dem Lizenzgeschäft nehmen stetig zu, weil wir ständig neue Patente entwickeln, und die kommen aus unserer Halbleitersparte. Patente spielen in der Unterhaltungselektronik mittlerweile eine entscheidende Rolle.“ Während in den 70-er Jahren ein Produktanbieter seine Kenntnisse beispielsweise in ein kompliziertes Fernsehgerät mit individuellen Komponenten umsetzte, habe sich dies durch die Digitalisierung komplett gewandelt.
Kleisterlee: „Heute liegt dieses Wissen beim Chiphersteller. Die Bauteile schrumpfen auf ein paar Chips zusammen, und diese bestimmen die Qualität. Löten und zusammenschrauben, das kann heute jeder.“ Selbst produzieren will Philips nur noch die Produkte, mit denen sich der Konzern von den Wettbewerbern unterscheidet. „Wir müssen die Ersten sein mit einer neuen Entwicklung und dann schnell einen hohen Marktanteil erreichen. Bis die Chinesen einsteigen, müssen wir unser Geld für die Entwicklung wieder eingespielt haben.“ Um den Absatz anzukurbeln, will der Philips-Chef auch neue Vertriebskonzepte über das Internet forcieren.
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