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Gartner ITxpo: 4 IT-Prognosen

Man wird sicherlich nicht immer den absoluten Vorreiter spielen wollen, doch zumindest sollte man den optimalen Weg für die Weiterentwicklung von der derzeitigen Technologie hin zur nächsten Generation von IT-Produkten und Services bestimmen.

Der IT Radar von ZDNet verfolgt, welche IT-Investitionen die Unternehmen in den nächsten 24 Monaten zu tätigen beabsichtigen. Bei der Netzwerktechnik z.B. stehen VPN (Virtual Private Network), Wireless und VoIP (Voice over IP) ganz oben auf der Liste der 500 IT-Manager, die letzten Monat von ZDNet befragt wurden.

Auf dem von Gartner veranstalteten Symposium ITxpo 2003 warfen die Analysten des Markforschungsunternehmens in der letzten Woche einen Blick in ihre Kristallkugeln, um nach größeren Technologie-Trends Ausschau zu halten. Sie gaben IT-Managern die folgenden Empfehlungen.

Anbieter für die Portal-Software überprüfen
Portale sind für Firmenmitarbeiter inzwischen so alltäglich geworden wie der Webbrowser für den Internetnutzer, aber die Anbieterlandschaft hat sich dramatisch gewandelt. Im Jahr 2005 wird Portal-Funktionalität von Haus aus in Unternehmensanwendungen, Anwendungsplattformen (wie BEA WebLogic oder IBM Websphere) und eine neuen Klasse von Enterprise-Suites integriert sein, die alle Funktionalitäten vom Portal über Collaboration bis zu Content Management unter einem Dach vereinen. Gartner sagt für Ende dieses Jahres voraus, dass die großen Anbieter von Anwendungen und Plattformen entweder die kleinen vom Markt verdrängen oder schlucken werden.

Die Botschaft von Gartner lautet: Selbst wer zur Zeit ein technisch ausgereiftes Portal von einem der kleineren Anbieter verwendet, sollte darauf nicht seine Zukunftsplanung aufbauen. Die Einbindung von Portal-Funktionalität in umfangreichere Anwendungen und Suites weist nur auf die Erkenntnis hin, dass Plug&Play-Komponenten, die auf offenen Standards basieren, nicht unbedingt eine Vielzahl von Anbietern hervorbringen werden. Die Verringerung der Anzahl der Lieferantenbeziehungen, die ein Unternehmen zu verwalten hat, ist ein nützlicher Effekt dieser Konsolidierung, aber dies wird langfristig auch zu weniger Innovationen bei Portal-Software führen.

Einsatz von RFID-Tags im Unternehmen bewerten
Strichcodes gehören allmählich der Vergangenheit an – die Zukunft gehört RFID (Radio Frequency Identification). Gartner rechnet damit, dass RFID im Jahr 2012 breite Akzeptanz in der Lieferkettenwelt und allgemeine Verbreitung in Verbraucheranwendungen wie z.B. bei der Ortung verlorengegangener Gegenstände gefunden haben wird (mit einer Wahrscheinlichkeit von 60%, was also nicht ,vielleicht, vielleicht aber auch nicht‘ bedeutet).

Bis 2006 wird der Preis für einfache RFID-Chips auf unter 5 Cent sinken, was ein Tracking über die gesamte Lebensdauer eines Produkts sowie eine detaillierte Identifikation ermöglicht, die den Lebenslauf und den jeweiligen Zustand eines Produkts festhält – so Carl Claunch, Vice President und Director of Research bei Gartner Research.

„Kluge Unternehmen werden Mehrwertdienste entwickeln, die auf Basis der RFID-Informationen angeboten werden können, um mit den Kunden über die gesamte Nutzungsdauer eines Gegenstandes hinweg immer wieder Umsätze zu machen“, sagt Claunch.

Lagerhaltung, Distribution und Einzelhandelsoperationen können beschleunigt werden und Kostenvorteile aus der neuen Technologie erzielen, da diese nicht wie Strichcodes direkten Sichtkontakt erfordert. Allerdings erfordert RFID Investitionen, und diese Kostenfrage könnte die Verbreitung nach Angaben von Claunch verzögern.

Das US-Verteidigungsministerium verwendet RFID als Teil seiner Just-in-time-Logistik zur Verwaltung von 270.000 Frachtcontainern, die zur weltweiten Versorgung dienen, auch im aktuellen Nahostkonflikt. Die DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency) entwickelt „intelligente“ Sensoren zum Einsatz an Land, auf See und in der Luft, angebracht an Menschen, Gebäuden und Fahrzeugen. Diese Sensoren können vernetzt werden, um Bedrohungen aufzuspüren und zu verfolgen, zur Zielsteuerung von Waffen und zur Zugangskontrolle.

Auf kommerziellem Gebiet kündigten Gillette, Wal-Mart und die britische Supermarktkette Tesco Anfang des Jahres die Installation spezieller Regale an, die in Millionen von Rasierern und verwandten Produkten eingebettete RFID-Chips lesen können. Benetton stattet Etiketten mit RFID-fähigen Chips aus, die angeben, ob sich ein Bekleidungsstück im Lagerbestand oder in einem der 5.000 Läden des Unternehmens befindet.

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ZDNet.de Redaktion

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