Die Vorwürfe um angeblich verschwiegene Milliarden-Risiken beim dritten Börsengang der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE) werden in der neuen Woche voraussichtlich zu einer weiteren Sammelklage führen. Nach einem Bericht der „Welt am Sonntag“ bereitet die Wiesbadener Anwaltskanzlei Doerr Kühn Plück & Thoeren eine Prospekthaftungsklage vor.
„Mehr als 200 T-Aktionäre werden sich dieser Klage anschließen“, sagte Rechtsanwalt Ralf Plück. Hintergrund der Klage ist die Frage, ob die Aktionäre beim dritten Börsengang der Telekom im Jahr 2000 ausreichend über die Risiken der Aktie informiert wurden. Insbesondere der Kauf des britischen Mobilfunkunternehmens One2One ist dabei in die Kritik geraten.
Wegen angeblich falscher Angaben im Börsenprospekt könnte es auch zu neuen Klagen in den USA zukommen. „Ich rechne mit einer neuen Klage“, sagte der Münchner Rechtsanwalt Michael Witti dem „Tagesspiegel am Sonntag“. Die Vorwürfe könnten „höchstgefährlich für die Telekom“ werden.
Ende vergangenen Jahres hatte ein New Yorker Bundesgericht bereits eine Sammelklage von US-Investoren gegen die Deutsche Telekom zugelassen. Auch Rechtsanwalt Andreas Tilp von der Kanzlei Tilp & Kälberer aus Tübingen geht von weiteren Klagen aus. „Das wird nicht allzu billig“, sagte Tilp dem Bericht zufolge. Sollten die bereits in Deutschland angestrengten Klagen Erfolg haben, muss die Telekom in Deutschland mit Schadenersatzforderungen „im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich“ rechnen, sagte Tilp.
In den USA könnte auf die Telekom ein Vielfaches der in Deutschland drohenden Summe zukommen. Die Stuttgarter Anwaltskanzler Binz & Partner hatte bereits eine Strafanzeige zu möglicherweise überhöhten Aktienoptionsprogrammen für Telekom-Manager eingereicht.
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