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CeBIT 2003: Wissenschaftler verfeinern digitales Wasserzeichen

Forscher des Fraunhofer-Institus wollen auf der CeBIT (12. bis 19. März 2003) in Halle 11, Stand A14 neue Verfahren für das digitale Wasserzeichen vorstellen. Ziel ist es, Audiodaten mit Copy-Right-Nachweisen zu versehen. Erstmals hatten die Wissenschaftler auf der IFA vor zwei Jahren ein System dieser Art präsentiert – und dieses inzwischen weiter entwickelt.

„Digitale Wasserzeichen bestehen aus nicht wahrnehmbaren Informationen, die in Fotos, Audiodaten oder Videofilme eingefügt werden“, erläutert Christoph Busch vom IGD das schon länger bekannte Prinzip. Die unsichtbaren und unhörbaren Zusatzinformationen sollen künftig zum Beispiel Angaben über den Urheber, Titel des Songs, eine Seriennummer oder die Adresse des Verleihers enthalten. Werden diese mit speziellen Programmen ausgelesen, könne man exakt feststellen, woher ein Bild, ein Video oder ein Popsong stamme. Damit soll vor allem den steigenden Raubkopien ein Riegel vorgeschoben werden.

Die digitalen Wasserzeichen böten zwar keinen Schutz vor nicht legalen Kopien, sie erschwerten jedoch die kommerzielle Verwertung der Musikstücke. „Wir haben sowohl Wasserzeichen für nicht komprimierte Daten – etwa für die Aufnahme von CDs – als auch für komprimierte Musikstücke wie MP3-Files entwickelt“, so Christian Neubauer vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen. Beide Verfahren seien zueinander kompatibel. Die unhörbaren Markierungen ließen sich mit dem gleichen Programm auslesen.

Besonders interessant für den Vertrieb von Musik via Internet seien Transaktionswasserzeichen. Sie würden automatisch beim Herunterladen generiert. Kaufe ein Kunde bei einem Musikanbieter den aktuellen Hit von Robbie Williams ein, erhalte der Song beim Download einen unhörbaren Urhebernachweis. „Es wird zum Beispiel die Kundennummer verschlüsselt in die Musik eingebettet“, so Neubauer. Tauchen später Raubkopien von dem Song auf, könne man exakt feststellen, welcher Kunde das Musikstück illegal weitergegeben hat.

Auch Hörfunksendungen ließen sich live und ohne großen Aufwand mit Wasserzeichen signieren. Das habe ein gemeinsamer Feldversuch des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Publikations- und Informationssysteme IPSI, des IIS und des Darmstädter Lokalradios RADAR gezeigt. In Australien wird das IIS-System sogar in der Werbeforschung eingesetzt.

ZDNet.de Redaktion

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