Die Chancen für den Bau der Chipfabrik in Frankfurt an der Oder haben sich offenbar deutlich verschlechtert. „Wir waren uns vor einem Jahr sicherer“, sagte der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses im Brandenburger Landtag, Heiko Müller (SPD), am Mittwoch in Potsdam nach einer Sitzung mit dem Vorstand der geplanten Communicant-Chipfabrik.
Die Vergangenheit habe gezeigt, dass Communicant Zusagen und Termine nicht eingehalten habe. Der Landtag soll kritisch prüfen, ob das finanzielle Engagement des Landes, das sich bislang auf 38 Millionen Euro beschränkt, mit einem vertretbaren Risiko zum Erfolg geführt werden kann. Nach Angaben des für den Bau des Firmengebäudes zuständigen Vorstandsmitglieds Helmut Brunner verfügt Communicant nicht mehr über genügend Geld, um den seit mehr als einem Jahr mit kurzer Unterbrechung stillliegenden Bau der Fabrikhalle wieder aufzunehmen.
Der bisherige Zeitplan sieht vor, dass das Gebäude im Dezember bezogen werden soll. Auf die Frage, wann der Bau weitergehen könne, sagte Brunner, „ich weiß es nicht“. Wenn das Geld bis Ende Januar nicht zusammenkomme, werde sich der gesamte Bauplan verschieben und zu einer späteren Aufnahme der Chipproduktion führen. Communicant-Vorstandschef Abbas Ourmazd räumte ein, dass das Mandat für das Bankenkonsortium, das die Fremdfinanzierung des 1,3-Milliarden-Projekts sichern soll, auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben worden ist. Ursprünglich sollte die private Finanzierung bis Monatsende stehen.
Der noch offene Betrag, den Ourmazd auf 670 Millionen bezifferte, werde frühestens in vier bis sechs Monaten bereitstehen. Communicant will neuartige stromsparende Chips für mobile Geräte wie beispielsweise UMTS-Handys oder mobile Taschencomputer bauen. An dem Unternehmen sind neben Brandenburg der weltgrößte Chiphersteller Intel sowie die Freihandelszone Dubai beteiligt.
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