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Musik- und Filmindustrie setzen E-Mails im Kampf gegen Tauschbörsen ein

Interne E-Mails, Nachrichten auf dem Message Board und Interviews mit CEOs der Peer to Peer-Tauschbörsen haben die Recording Industry Association of America (RIAA) und Motion Picture Association of America (MPAA) jetzt im juristischen Kampf gegen die Tauschbörsen Kazaa und Morpheus eingesetzt.

Die beiden Verbände hoffen durch den taktischen Zug, die Tauschnetzwerke juristisch Schachmatt zu setzen, wie einst Napster. RIAA und MPAA hatten die Klageschriften bereits am Montag dem Gericht übergeben. Doch die Dokumente waren bis Donnerstag geheim gehalten worden.

Mit den Eingaben wollen die Verbände versuchen die Bundesrichter dazu zu bewegen, künftig Tauschbörsen-Netzwerke generell zu verbieten. Die Kläger hoffen auf eine schnelle und eindeutige Entscheidung, um der Morpheus-Muttergesellschaft Streamcast Networks, Grokster, und Kazaa-Inhaberin Sharman Networks den Garaus zu machen.

„Die unbestrittenen Fakten lassen nur die unvermeidliche Schlussfolgerung zu: Die Systeme der Tauschbörsen wurden entwickelt und sollten erst Napster emulieren und das System dann noch zu übertreffen“, schrieben die Verbände in ihrer 67-seitigen Klageschrift.

Im Kern bezieht sich die Anklage genau auf die gleichen Punkte wie schon einst bei der Tauschbörse Napster. Doch der Richter wird in diesem Fall verschiedene Umstände, Technologien und interne Kommunikationen zu berücksichtigen haben.

Die beiden Verbände sammelten jegliche Informationen zu den Tauschdiensten wie bestimmten Website-Text oder Werbe-Anzeigen, um zu beweisen, dass die Netzwerke nur mit der Absicht installiert worden seien, das Urheberrecht zu verletzen. So hätten Mitarbeiter von Streamcast Networks bestätigt, urheberrechtliche Musikstücke von Künstlern wie Billie Holliday und Britney Spears heruntergeladen zu haben, um dabei Screenshots zu machen, um ihr System den Anwendern zu demonstrieren, so die Ankläger.

Bis zum 2. Dezember will das Gericht die Beweisunterlagen sichten und filtern. Dann will der Richter die beiden Parteien in Los Angeles anhören, anschließend rechnet man mit einem schnellen Urteil.

ZDNet.de Redaktion

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