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Polizeischlag gegen illegale Premiere-Gucker

Während einer Polizeiaktion in dieser Woche wurden zahlreiche gestohlene Decoder und manipulierte Smartcards für den Premiere-Empfang sichergestellt. Die Durchsuchungen waren Teil eines seit August 2001 laufenden Ermittlungsverfahrens gegen einen 25-Jährigen Spanier.

Der Mann wird beschuldigt, seit Anfang 2000 mehr als 3000 gestohlene Decoder und über 10.000 Smartcards angekauft und anschließend weiter verkauft zu haben. Einem 25-Jährigen Münchner wird als zweitem Hauptbeschuldigten vorgeworfen, für 110.000 Euro Decoder und Smartcards von dem in Hamburg lebenden spanischen Hehler erworben zu haben. Eine Smartcard ist der Schlüssel zu den Angeboten von Abo-Sendern. Sie trägt den Code für die Entschlüsselung der Programme.

Erst vor wenigen Wochen ist ein Dealer für den Besitz und Handel mit gefälschten Smartcards vom Amtsgericht Karlsruhe zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren verurteilt worden. Die Strafe wurde aufgrund persönlicher Umstände des Täters zu vier Jahren auf Bewährung ausgesetzt. „Mit diesem Urteil hat die Justiz nachhaltig bestätigt, dass das Fälschen und Manipulieren von Smartcards kein Kavaliersdelikt ist“, sagt Premiere-Chef Georg Kofler.

Der Verurteilte hatte in seinem Fernsehgeschäft Smartcards technisch so verändert, dass damit ohne entsprechendes Abonnement Programme von Premiere angeschaut werden konnten, und einen regen Handel mit diesen Karten betrieben. Zudem hatte er in seinem Laden unterschlagene Digitalreceiver verkauft, die Premiere regulären Kunden im Rahmen eines Abonnements leihweise zur Verfügung gestellt hatte. Neben den strafrechtlichen Folgen muss der Täter außerdem mit Schadensersatzansprüchen von Premiere rechnen. „Egal ob Hacker, Dealer oder Schwarzseher, wir gehen ausnahmslos gegen jeden vor, der uns betrügt oder bestiehlt“, so Kofler.

ZDNet.de Redaktion

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