Genauso schnell wie der Kurs der T-Aktie verfällt schwindet auch der Rückhalt für Telekom-Chef Ron Sommer: SPD-Generalsekretär Franz Müntefering sagte am Montag in Berlin, es liege nun beim Telekom-Aufsichtsrat, ob aus dem Absturz des Papieres Konsequenzen gezogen werden müssten oder nicht. Damit zeigte sich Müntefering deutlich zurückhaltender gegenüber früheren Bekundungen aus der Regierungskoalition, an dem Top-Manager festhalten zu wollen.
Nach einem Bericht der „Berliner Zeitung“ soll Sommer möglichst noch vor der Bundestagswahl abgelöst werden. Bisher sei die Suche nach einem geeigneten Sanierer aber ohne Erfolg geblieben. „Die Verantwortung liegt bei den Wirtschaftskapitänen“, sagte Müntefering. Die SPD nehme es ernst, dass viele Menschen über die Kursentwicklung der T-Aktie enttäuscht seien. Allerdings lasse sich das auch nicht an einer einzigen Person festmachen. „Unsere Erwartung ist an den Aufsichtsrat gerichtet, dass der prüft, ob Konsequenzen gezogen werden sollen oder nicht.“
Sommers Vertrag bei der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE) läuft offiziell noch bis zum Jahr 2005. Schon mehrfach in den vergangenen Monaten gab es in den Medien Berichte darüber, dass eine Ablösung zwischen den Spitzen der Regierung diskutiert werde. Offenbar fehlt den Sommer-Gegnern aber eine überzeugende Alternative: „Wenn es eien Interessenten gäbe vom Schlage eines Jürgen Schrempp, würde man es machen“, zitierte die „Berliner Zeitung“ aus Regierungskreisen. Da Nachfolger vom Karat des DaimlerChrysler-Chef fehlten, sei es deshalb eher unwahrscheinlich, dass es vor dem Wahltermin am 22. September noch zu einer Ablösung Sommers komme.
Kontakt: Deutsche Telekom, Tel.: 0800/3301000
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